Schwimmer entdeckt Leiche in der Nordsee: Obduktion bestätigt Verdacht

Simonsberg - Am vergangenen Wochenende wurde die Leiche einer Frau in der Nordsee südwestlich von Husum (Kreis Nordfriesland) gefunden. Jetzt ist die Identität der Toten geklärt.

Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft stehen an der Nordsee bereit. (Symbolbild)
Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft stehen an der Nordsee bereit. (Symbolbild)  © Nord-West-Media TV/dpa

Wie die Husumer Kriminalpolizei am Freitag mitteilte, handelt es sich um eine 51-jährige Frau aus Nordfriesland.

Ein Schwimmer hatte den leblosen Körper am Sonntagnachmittag nahe der Badestelle Lundenbergsand in Simonsberg (Schleswig-Holstein) im Wasser entdeckt und an Land gezogen.

Die Polizei ging früh von einem Badeunglück aus, jedoch war zunächst die Identität der Frau unklar.

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Unweit der Unglücksstelle am "Dockkoog" wurde aber ein herrenloses Fahrrad sowie Kleidung und ein Schlüssel mit Herz-Anhänger gefunden. Die Beamten baten die Bevölkerung um Hinweise zu den zurückgelassenen Sachen - offenbar mit Erfolg.

Eine Obduktion der Toten bestätigte nun außerdem den Verdacht der Polizei, dass es sich um einen tragischen Unglücksfall handelte.

Ein Fremdverschulden wurde demnach ausgeschlossen. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben.

Die Polizei fand ein Fahrrad und einen Schlüssel nahe der Unglücksstelle.
Die Polizei fand ein Fahrrad und einen Schlüssel nahe der Unglücksstelle.  © Polizei

Tragische Badeunfälle im Sommer

Vor allem im Sommer kommt es auch in Deutschland immer wieder zu tragischen Badeunfällen. In Nord- und Ostsee ertranken laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Jahr insgesamt 21 Menschen. Bundesweit waren es mindestens 378 Menschen, die bei Badeunfällen ums Leben kamen.

Die Corona-Pandemie könnte diesen Trend nun noch weiter verstärken. Weil viele Schwimmbäder in den letzten Monaten geschlossen blieben und auch der Schwimm-Unterricht in den Schulen ausfallen musste, stieg der Anteil der Nichtschwimmer laut DLRG deutlich an.

Den Schätzungen zufolge konnten im vergangenen Jahr rund eine Million Kinder in Deutschland nicht zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden.

Im Corona-Sommer 2020 ertranken die meisten Menschen in Bayern. Das Bundesland meldete Ende des Jahres 79 Badetote und damit den traurigen Rekord.

An zweiter Stelle steht Niedersachsen mit 50 Ertrunkenen. In Schleswig-Holstein verloren im vergangenen Jahr insgesamt 25 Menschen ihr Leben im Wasser.

Titelfoto: Nord-West-Media TV/dpa, Polizei

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