Wassershow-Unglück im Europa-Park: Darum muss Prozess neu starten

Von Anika von Greve-Dierfeld, Marco Krefting

Rust/Ettenheim - Nach einem Unglück bei einer Wassershow im Europa-Park mit mehreren Verletzten muss der Prozess im nächsten Jahr neu aufgerollt werden - aber warum?

Meterhohe Türme krachten im Sommer 2023 ein, acht Menschen wurden verletzt.
Meterhohe Türme krachten im Sommer 2023 ein, acht Menschen wurden verletzt.  © Pascal Czech/dpa

Der Verteidiger des Angeklagten sei erkrankt, teilte der Direktor des Amtsgerichts im südbadischen Ettenheim, Wolfram Wegmann, mit. Erst nach dessen Genesung könnten neue Termine abgesprochen werden, erklärte Wegmann. Es geht um gefährliche Körperverletzung in acht Fällen.

Der Anwalt hatte einen 45-Jährigen verteidigen sollen. Dieser war als Geschäftsführer einer vom Europa-Park engagierten Fremdfirma für den Aufbau der Wassershow verantwortlich gewesen. Er soll dabei wesentliche Vorgaben in der Montageanleitung etwa für den Aufbau eines Wasserbeckens und der meterhohen Sprungtürme der Show missachtet haben.

Im Sommer 2023 war das Becken vor den Augen der Zuschauer während der Show "Retorno dos Piratas" plötzlich verrutscht und gerissen, Sprungtürme stürzten ein. Sechs Artisten und zwei Besucher, ein Ehepaar, wurden verletzt.

Angeklagter gestand Fehler ein

Der Angeklagte (45) räumte vor Gericht Fehler ein.
Der Angeklagte (45) räumte vor Gericht Fehler ein.  © Uli Deck/dpa

Der Angeklagte hatte zum Auftakt des Prozesses am 12. November Versäumnisse zugegeben. Beim Montieren der Türme und diverser Etagen aus Blechplatten seien weniger Schrauben als vorgeschrieben und teils keine Unterlegscheiben verwendet worden. Das sei im Park immer so gemacht und von ihm nicht hinterfragt worden, argumentierte er.

Richter Wegmann ließ die Argumente des Mannes nicht gelten. Er fragte mehrfach, ob sich der 45-Jährige nie Gedanken gemacht habe wegen der nicht vorschriftsmäßigen Montage.

Eigentlich war am Donnerstag nun das Urteil erwartet worden. Doch wegen der Erkrankung des Verteidigers wurde der Termin laut Wegmann aufgehoben.

Titelfoto: Bildmontage: Pascal Czech/dpa, Uli Deck/dpa

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