Neue Manitu-Komödie im Kino: "Niemand hat je behauptet, dass Winnetouch homosexuell ist"
München - Vor 24 Jahren räumte eine deutsche Komödie an den Kinokassen so richtig ab: Der Schuh des Manitu. Kein deutscher Film hat seit der Wiedervereinigung mehr Tickets verkauft. Am 14. August bringt die Fortsetzung "Das Kanu des Manitu" Abahachi, Ranger und Dimitri zurück. Nun melden sich auch die Hauptdarsteller zu Wort.

Die Schauspieler Christian Tramitz (70) und Rick Kavanian (54) haben dem Playboy für die aktuelle Ausgabe ein Interview gegeben.
Und schnell mussten die beiden Humoristen mit einigen Missverständnissen aufräumen.
Angesprochen auf die überzeichneten Stereotypisierungen wie den "homosexuellen Bruder von Abahachi" funkt Tramitz dazwischen.
"Moment! Also, niemand hat jemals behauptet, dass Winnetouch homosexuell ist. Auf fast alle unsere Figuren sind wir gekommen, weil es für sie Vorlagen im echten Leben gab", so der 70-Jährige in der deutschen Ausgabe des Playboys.
Bei Winnetouch sei es ein Maskenbildner bei der "Bullyparade" gewesen. Möglicherweise war er homosexuell, möglicherweise auch nicht. Er hatte sich nie dazu geäußert und es hätte auch niemanden aus dem Team interessiert.
"Die Grundlage unserer Arbeit ist die Beobachtung. Wir sehen jemanden, der heraussticht, und schauen, was daran interessant für unsere Geschichte ist", ergänzt Kavanian im Playboy-Interview der September-Ausgabe.
Auch James Bond und Moneypenny haben sich weiterentwickelt

Seine Figur "Dimitri" basiert auf seinem damaligen Schulfreund, der nun mal des Öfteren Wörter durcheinander gewürfelt habe.
Dennoch habe man die Figuren nach fast einem viertel Jahrhundert an die heutigen Standards angepasst – ohne sie komplett zu verfälschen.
Tramitz vergleicht es mit der 007-Reihe. Auch James Bond, Moneypenny und Q wären geistig nie stehen geblieben und hätten sich entwickelt.
Wie das Trio selbst: Jeder hat seine Talente und Steckenpferde. Dies wird inzwischen von den anderen auch als solches akzeptiert und respektiert.
Michael "Bully" Herbig (57) könne beispielsweise sehr gut Regie führen. Da redet ihm keiner rein. "Dafür akzeptiert er aber zum Beispiel auch, wenn ich mal einen Wortwitz blöd finde, mit dem er beim Drehen plötzlich ganz aufgeregt daherkommt. Das sieht er dann schon an meinem Gesicht und sagt: 'Okay, müssen wir nicht machen'", so Tramitz.
Das gesamte Interview ist in der aktuellen Playboy-Ausgabe ab sofort zu finden. Cover-Star ist die Schauspielerin Isabell Stern (46).
Titelfoto: herbX film/Constantin Film/Luis Zeno Kuhn