Mario Barth kürt Top 10 der Geldverschwendung: Magdeburger Bauwerk ist "unterirdisch"

Berlin/Magdeburg - In der RTL-Sendung "Mario Barth deckt auf!" wird gerne über Steuergeldverschwendung berichtet. Am gestrigen Mittwoch kürte der Comedian und Moderator zusammen mit seinen prominenten Gästen die Top 10 in Deutschland. Magdeburg schaffte es ins Mittelfeld.

In der RTL-Sendung "Mario Barth deckt auf!" werden regelmäßig Steuergelder auf den Prüfstand gestellt.
In der RTL-Sendung "Mario Barth deckt auf!" werden regelmäßig Steuergelder auf den Prüfstand gestellt.  © RTL/Sebastian Drüen

Wenn es um Steuerverschwendung in Deutschland geht, wird gerne auf den Bau des Berliner Flughafens BER zurückerinnert. Allerdings kann fast jede Stadt in Deutschland über einen ähnlichen Fall aus eigener Erfahrung berichten.

Mario Barth (50) hat deshalb die "Meisterschaft der Steuergeldverschwendung" ausgerufen. Für Magdeburg hat es zwar nicht zum (umstrittenen) Sieg gereicht, aber die Stadt landet auf einem soliden fünften Platz.

Die Ehre an der Teilnahme dieser Meisterschaft verschafft der Bau des City-Tunnels in der Ernst-Reuter-Allee.

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Für den Berliner Comedian ist Schauspieler Hendrik Duryn (55) in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gereist und schaute sich im Jahr 2021 die Baustelle an.

Kritik gab es zudem vom Stadtrat Oliver Müller (Die Linke), der auch zu Wort kommen durfte.

Tunnel kostete nur 380.000 Euro mehr

Nach mehreren Monaten Verspätung konnte der Tunnel im April 2023 eröffnet werden.
Nach mehreren Monaten Verspätung konnte der Tunnel im April 2023 eröffnet werden.  © Lena Schubert

36,36 Millionen Euro waren bereits im Jahr 2004 für die Sanierung der Bahnüberführung vorgesehen. "Bis eines Tages sich die Tür zum Ratssaal öffnete, der Fördergeld-Engel erschien und die Zahl '20 Millionen' in den Raum hinein warf", berichtet Duryn auf literarischer Weise.

Voraussetzung für den Erhalt des Fördergeldes war allerdings der Bau eines Tunnels. Die geschätzten Kosten haben sich dennoch nicht wesentlich geändert und landeten bei 36,74 Millionen Euro.

"Wer hat denn geglaubt, dass ein Tunnelbau nur 380.000 Euro mehr kostet?", will Hendrik Duryn vom Stadtrat Oliver Müller wissen.

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Spöttisch und mit einem Lächeln hieß es: "Der Bürgermeister hat geglaubt, der Tunnel sei günstiger als die Brücke."

Die Förderung des Tunnels war jedoch auch zeitlich begrenzt. Der Bau des Tunnels hätte im Jahr 2015 beendet sein müssen.

Weil der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, waren damit auch die 20 Millionen Euro Fördergelder passé.

"Panne sowie Bauwerk waren unterirdisch"

Am Ende kostete das gesamte Bauvorhaben 210 Millionen Euro. Grund waren Planungsfehler, sagte Müller. Die Statiker hätten nicht mit den Gutachtern des Bodengrundes gesprochen.

Sachsen-Anhalt landet damit auf Platz fünf in der "Meisterschaft der Steuergeldverschwendung". Der Tunnel konnte im April dieses Jahres nach einigen Monaten Verspätung eröffnet werden.

Das Fazit von Mario Barth lautet: "Diese Panne war genau wie das gesamte Bauwerk einfach unterirdisch."

Titelfoto: RTL/Sebastian Drüen

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