Nach Sex-Vorwürfen bei Rammstein-Konzert: Verbietet München jetzt die "Row Zero"?

München - Drei Stadtratsfraktionen in München haben nach den Vorwürfen gegen Rammstein einen Antrag gestellt, die Sicherheit der Konzertbesucher - nicht zuletzt vor allem der weiblichen Fans - zu erhöhen.

Steht mit seiner Band "Rammstein" derzeit in der Kritik: Band-Frontmann Till Lindemann (60).
Steht mit seiner Band "Rammstein" derzeit in der Kritik: Band-Frontmann Till Lindemann (60).  © Malte Krudewig/dpa

In den vergangenen Tagen sorgten Social-Media-Meldungen von Shelby Lynn aus Irland für Aufregung. Sie soll auf einem Rammstein-Konzert Band-Frontmann Till Lindemann (60) getroffen haben.

Er habe ihr - so ihre Aussage - sexuelle Avancen gemacht haben, die sie ablehnte. Später hätte sie Gedächtnislücken, mehrere blaue Flecken und weitere gesundheitliche Probleme gehabt.

Nachdem vor allem der Sänger der Band im Internet angegriffen wurde, betonte Lynn in einem der weiteren Beiträge, dass Till Lindemann sie nie angefasst hätte.

Auch die Band reagierte auf die Vorwürfe und rief alle dazu auf, weder das mutmaßliche Opfer noch die Band im Vorfeld zu verurteilen und beiden Seiten das gleiche Recht einzuräumen, gehört zu werden.

In München wird Rammstein bereits in dieser Woche am Mittwoch und Donnerstag sowie am Samstag und Sonntag auftreten.

Um die Sicherheit der Fans zu erhöhen, haben die Fraktionen der Grünen/Rosa Liste, Die Linke/Die PARTEI sowie Fraktion ÖDP/München Liste gemeinsam einen Antrag gestellt. Unter anderem soll geprüft werden, ob die sogenannte "Row Zero" - ein abgesperrter Bereich zwischen Bühnenrand und erster Reihe - verboten werden kann.

Vor dem 28. Juni wird es keine Stadtratsversammlung mehr geben

In dieser Zone sollen vor allem - so die unterstellte Praxis - speziell ausgewählte Frauen Zutritt erhalten. Auch Shelby Lynn soll in die "Row Zero" eingeladen worden sein und durfte auch hinter die Bühne in den Backstage-Bereich.

Der Antrag der Fraktionen bezieht sich jedoch nicht auf die Band Rammstein, auch wenn natürlich der Verdacht naheliegt, dass die Vorfälle Anlass der Anfragen war.

Unter anderem wird auch gefordert, dass "weitere Safe Spaces für Konzerte möglich" gemacht werden, ob ein "Aufbau von Awareness-Teams" umsetzbar sei und "technische Lösungen wie die App 'SafeNow'" zum Einsatz kommen könnten.

Die vier anstehenden Rammstein-Konzerte in München wird das alles aber nicht mehr betreffen. Die nächste Vollversammlung des Stadtrats ist erst am 28. Juni. Und dann wird erst entschieden, wann über den Antrag abgestimmt wird.

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa

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