Boris Becker weint! Das trieb der Tennis-Legende die Tränen in die Augen
Wimbledon/Mailand - Boris Becker (57) schwebt nach seiner Hochzeit und in froher Erwartung seines fünften Kindes privat auf Wolke sieben. Dennoch kamen der Tennis-Legende jetzt die Tränen! Der Grund: Alexander Zverev (28). Was der Hamburger nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon auf einer Pressekonferenz offenbarte, ließ Becker weinen.
Alles in Kürze
- Boris Becker weint nach Alexanders Zverevs Aussagen.
- Zverev offenbarte mentale Probleme in einer Pressekonferenz.
- Becker rät Zverev, das Turnier in Gstaad auszulassen.
- Kritik an Bruder Mischa Zverevs Rolle im Team.
- Andrea Petković sieht eine Chance für Zverevs mentale Gesundheit.

"Ich habe die Pressekonferenz live gesehen, und mir kamen die Tränen. Da hat sich ein Mensch geöffnet, und gesagt: Ich habe Probleme. Ich habe mentale Probleme, helft mir! Ich habe keinen in meinem Umfeld, außer meine Tochter, und die ist erst vier Jahre alt, mit dem ich gern Zeit verbringe, wo ich lache. Das war ein Mensch, der sich offenbart hat und deswegen mache ich mir zum ersten Mal bisschen Sorgen um seine mentale Gesundheit", sagt der 57-Jährige im aktuellen Podcast "Becker Petkovic".
Zverev war beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres in der ersten Runde in fünf Sätzen am Franzosen Arthur Rinderknech (29) gescheitert und hatte dann mit Aussagen zu seiner mentalen Verfassung aufhorchen lassen.
"Er ist sozusagen ein sportlicher Ziehsohn, und ich habe ihn noch nie so ehrlich gesehen, er hat sich quasi offenbart, seine Emotionen brach gelegt, und ich fand's unglaublich traurig. Ich habe mich natürlich sofort bei ihm gemeldet und geguckt, ob alles so weit ok ist, da kamen die Daumen hoch. Er ist jetzt auf Ibiza, hat die paar Tage seine Seele baumeln lassen, er ist so weit in Ordnung", verriet Becker.
Er rät Deutschlands Nummer eins im Herrentennis jetzt ganz dringend, weiterhin die Füße hochzulegen und auf keinen Fall das nach Wimbledon anstehende Turnier in Gstaad zu spielen.

Boris Becker kritisiert auch die Rolle von Bruder Mischa Zverev

"Bitte, bitte, bitte, spiel kein Gstaad. Nimm Deine Partnerin Sophia, Du hast viel Geld, miete Dir ein Boot, fahr in die Ägäis, mach Inselhopping, aber bitte komm wieder menschlich zu Dir, damit Du dann auch wieder die Kraft hast, auf dem Tennisplatz erfolgreich zu spielen. Tennis muss jetzt sekundär sein", erklärt Becker im Podcast.
Zwischen Becker und Zverev herrschte erst vor Kurzem Eiszeit, nachdem die Legende den Hamburger öffentlich kritisiert und einen Impuls von außen gefordert hatte. Der 28-Jährige bewegt sich ausschließlich in seinem familiären Umfeld, sein Vater ist auch sein Trainer. Immer wieder wurden Stimmen laut, Becker solle sein neuer Trainer werden, doch der machte klar, dass er sich dem Team Zverev unter den aktuellen Gegebenheiten nicht anschließt.
Becker kritisiert nun auch die Rolle von Bruder Mischa Zverev (37), der Manager und TV-Experte zugleich ist. "Ich weiß nicht, ob er da oft in einer guten Position ist, weil entweder muss er der fürsorgende Bruder sein, da muss er sich jetzt um seinen kleinen Bruder kümmern, oder er ist TV-Experte, da muss er glaubwürdig Rede und Antwort stehen", sagte Becker in Bezug darauf, dass Mischa das Aus in Wimbledon bei Prime Video emotionslos kommentierte.
Becker fordert die gesamte Familie auf, sich zu hinterfragen: "Die müssen sich alle Gedanken machen, weil dem jüngsten Mitglied der Familie Zverev geht's gerade nicht gut. Und ich rede nicht von einer Erstrundenniederlage, ihm geht's menschlich, mental nicht gut und da mache ich mir Sorgen."

Andrea Petković: "Deutlich wichtiger, als so ein kack Grand-Slam-Turnier zu gewinnen"
Andrea Petković sieht in den Geschehnissen aber auch etwas Gutes: "So schlimm, wie es klingt, aber vielleicht ist es gut, dass er mal mit diesen Gedanken konfrontiert wurde, die er immer wegschieben konnte. Er war zu erfolgreich, um sich mit diesen dunklen Gedanken zu konfrontieren. Vielleicht ist das eine Initialzündung, sich zu fragen: wie kann ich gesund und glücklich aus dieser Karriere kommen, denn das ist deutlich wichtiger, als so ein kack Grand-Slam-Turnier zu gewinnen."
Das ist Zverev bislang trotz einer herausragenden Karriere bislang nicht gelungen, doch viel wichtiger ist seine mentale Gesundheit und die Balance, die er hoffentlich wieder findet.
Titelfoto: Bildmontage: Frank Molter/dpa, Philipp von Ditfurth/dpa