Gestörte Liaison mit Frankreich: Wickert kritisiert Schließung von Goethe-Instituten

Köln - Der frühere "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert (80) hat die angekündigte Schließung von drei Goethe-Instituten in Frankreich kritisiert.

Ulrich Wickert (80) ist ein deutscher Journalist und Autor. Bekannt wurde er als langjähriger Moderator der Tagesthemen (1991 bis 2006).
Ulrich Wickert (80) ist ein deutscher Journalist und Autor. Bekannt wurde er als langjähriger Moderator der Tagesthemen (1991 bis 2006).  © Uwe Zucchi/dpa

"In Bordeaux, Lille und Straßburg ist das Entsetzen groß", sagte der frühere Leiter des Pariser ARD-Studios dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch).

"Sie ahnen gar nicht, wie entsetzt auch die französischen Kulturschaffenden über die Schließung der Goethe-Institute sind. Damit zeigt unsere grüne Außenministerin ja, dass man gegenüber den Franzosen überhaupt keine Rücksicht nehmen will." Das ohnehin gestörte Grundvertrauen werde dadurch weiter belastet.

Nicht nur in dem von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle abgeschlossenen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von 1963, sondern auch in dem neuen Vertrag von Aachen (2019) sei ganz klar das Bekenntnis zur Förderung der jeweils anderen Sprache festgehalten, sagte Wickert.

Auf diesen Snack schwört Hailey Bieber während ihrer Schwangerschaft: "Mein größtes Verlangen!"
Promis & Stars Auf diesen Snack schwört Hailey Bieber während ihrer Schwangerschaft: "Mein größtes Verlangen!"

In der derzeitigen politischen Kommunikation fehle es jedoch an Fingerspitzengefühl. Wenigstens sei es "endlich mal ein persönliches Zeichen" gewesen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) den französischen Präsidenten Emmanuel Macron (45) am Dienstag in Hamburg getroffen habe.

Scholz hatte bei dem Treffen gesagt, trotz der geplanten Schließung wolle sich Deutschland weiterhin kräftig für Spracherwerb und kulturellen Austausch engagieren. Es werde "eine starke Präsenz des Goethe-Instituts in Frankreich auch in Zukunft geben", versicherte der SPD-Politiker.

Titelfoto: Uwe Zucchi/dpa

Mehr zum Thema Promis & Stars: