Thunberg teilte Post! Berlinerin Acar will Israel kritisieren, sorgt stattdessen für Fassungslosigkeit
Berlin - Eigentlich wollte die äußerst umstrittene Berliner Aktivistin Yasemin Acar bei Instagram einige misshandelte Palästinenser zeigen. Wohl aus Unkenntnis teilte sie dabei jedoch auch das Foto einer bekannten Hamas-Geisel.

Fieberhaft muss die 38-Jährige mehrere Bilder misshandelter Palästinenser gesichtet haben, die Wahl fiel schließlich auf insgesamt drei Fotos.
Unter den auf der Plattform gezeigten Personen befand sich auch Evyatar David (24) - ein junger Israeli, den die Hamas vor inzwischen mehr als zwei Jahren in den Gazastreifen verschleppt hatte.
In dem Carousel-Posting, das Acar am Montag bei Instagram teilte, beklagte sie entsprechend "das Leiden palästinensischer Gefangener" und sprach darüber hinaus auch von einer "systematischen Grausamkeit und Entmenschlichung" ebenjener.
Um den Vorwurf deutlich zu untermauern, zeigte die Aktivistin die ausgewählten Bilder als Beweis.
Neben zwei Fotos, die möglicherweise Palästinenser zeigen – ein Mann mit einer Prellung im Gesicht und ein Jugendlicher, der offenbar von einem israelischen Soldaten abgeführt wird –, ist auch das international bekannte Foto des 24-Jährigen zu sehen.
Es handelt sich dabei um einen Screenshot aus einem Hamas-Propaganda-Video von Ende Juli. Für viele, die das gesamte Video kennen, ist es ein Zeugnis der unmenschlichen Methoden, derer sich die Hamas bedient.


Inhalt des Hamas-Videos von Evyatar David erschüttert
Zu sehen ist unter anderem, wie der abgemagerte und verängstigte Mann vor laufender Kamera um sein Leben fleht.
Dann soll er auf einem Blatt für jeden Tag, den er bis zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits in der Hamas-Gefangenschaft verbracht hat, ein Kreuz machen. Später zwingen ihn die Terroristen sogar auch noch, sein eigenes Grab zu schaufeln.
Der fragliche Slide wurde inzwischen - kommentarlos - gelöscht.
Zuvor hatte allerdings die ehemalige Klimaaktivistin Greta Thunberg (22) den Post ihrer guten Freundin geteilt.

Umstrittene Aktivistin Yasemin Acar wieder in Deutschland
Der Vorfall wurde auch von israelischen Medien aufgegriffen und schlägt dort hohe Wellen. Viele werfen der Berlinerin vor, Falschinformationen zu verbreiten, sind entsetzt, wie die Aktivistin das Leid des jungen Mannes für ihre Zwecke missbraucht.
Erst am Mittwoch kehrte Acar nach Deutschland zurück. Die Berlinerin hatte sich der sogenannten "Global-Sumund" Flottille um Thunberg angeschlossen, wollte angeblich Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Vor der Küste wurde die Aktivisten von israelischen Sicherheitskräften friedlich gestoppt. Thunberg und Acar kamen neben weiteren Aktivisten in Abschiebehaft.
Eine schwierige Zeit für Thunberg.
In einer Mail an das schwedische Außenministerium klagte sie über die Haftbedingungen. Sie habe längere Zeit auf "harten Oberflächen" sitzen müssen und würde nun an Hautausschlag leiden, demnach vermutlich ausgelöst von Bettwanzen.
Inzwischen hat Acar selbst auf die Vorwürfe nach ihrem folgenreichen Foto-Fauxpas reagiert.
In einer Instagram-Story vom Mittwoch wandte sich die 38-Jährige mit drohendem Ton an die Öffentlichkeit und setzte ihre kurze Zeit in israelischer Haft mit dem Horror gleich, den David seit mehr als zwei Jahren zu durchleiden hat.


Evyatar David: Seit mehr als zwei Jahren in den Fängen der Hamas
Rückblick: Am 7. Oktober 2023 wollte David mit seinen Freunden ausgelassen zu Psytech-Beats beim Nova-Festival feiern.
Dann überfielen Hamas-Terroristen die Veranstaltung, ermordeten 378 Menschen, vergewaltigten zahlreiche Frauen und entführten 44 zumeist junge Menschen in den Gazastreifen. 1200 Israelis kamen ums Leben, 251 wurden verschleppt.
Noch immer befinden sich rund zwei Dutzend Geisel in den Klauen der Hamas.
Titelfoto: Montage: IMAGO / Anadolu Agency, Screenshot: Instagram/yaseminacr_