Gereizte Reaktion auf Böhmermanns "ZDF Magazin Royale": "Zu große Eier"

Köln - Nachdem Jan Böhmermann (42) am Freitagabend in seiner Show "ZDF Magazin Royale" die Spur des wertvollen Goldes zu rechtsextremen Umsturzbewegungen in Deutschland zurückverfolgte, setzte sich einer der Beschuldigten am Samstag vehement zur Wehr.

Satiriker Jan Böhmermann (42) sorgte in seiner ersten Sendung nach der Sommerpause wieder für mächtig Wirbel. (Archivbild)
Satiriker Jan Böhmermann (42) sorgte in seiner ersten Sendung nach der Sommerpause wieder für mächtig Wirbel. (Archivbild)  © Rolf Vennenbernd/dpa

In seiner ersten Sendung nach der fast dreimonatigen Sommerpause deckte Böhmermann auf, warum gerade das seltene Edelmetall Gold so beliebt bei Reichsbürgern und Rechten ist.

Im Mittelpunkt stand dabei vor allem das Goldhandelsunternehmen "Degussa", welches schon zu Zeiten des Dritten Reichs aktiv an den Verbrechen der Nazis beteiligt gewesen sein soll.

Von diesem Unternehmen spannte Böhmermann schließlich den Bogen zu der Reichsbürger-Verschwörung um den adligen Heinrich XIII. Prinz Reuß (71), dessen Gruppierung aufgrund von ausgereiften Umsturzplänen bei einer Razzia festgenommen wurde.

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Der ehemalige Sprecher der Degussa-Geschäftsführung, Markus Krall (60), wird gegen Ende der Sendung dabei zur Hauptfigur.

Krall gereizt: "Der kleine Jan Böhmerhans"

Markus Krall (60) reagierte auf die Vorwürfe gereizt. (Archivbild)
Markus Krall (60) reagierte auf die Vorwürfe gereizt. (Archivbild)  © Sabrina Mpogia/Handout/dpa

Der heutige Unternehmensberater und Autor soll mit seinen rechten Ansichten dabei enge Verbindungen zur AfD und zur Reichsbürger-Szene gepflegt haben.

Mit abgewickelten Gold-Deals über "Degussa" habe Krall gezielt zur Finanzierung der rechten Szene beigetragen, so der Vorwurf.

Mithilfe dieser Goldreserven hätte sich beispielsweise die AfD in der Zeit nach ihrer Gründung finanziell über Wasser gehalten. Auch die Reichsbürger-Bande um Prinz Reuß soll bei Kralls Arbeitgeber Gold eingelagert haben, dass nach dem geplanten Umsturz den neuen Staat finanzieren sollte.

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Krall selbst reagierte einen Tag nach der Ausstrahlung via "X" (ehemals Twitter) abwertend auf die Kritik Böhmermanns: "Habe gehört der kleine Jan Böhmerhans hätte sich gestern im ZDF (zentraler Denunziations-Funk) an mir abgearbeitet. Da muss schon der Bäcker kommen und nicht das Brötchen."

Mit einem Film-Zitat verdeutlichte Krall zudem, was er von den Vorwürfen hält: "Jedes Mal, wenn meine Feinde glauben, sie hätten mich bei den Eiern, dann stellen sie fest, dass ihre Hände nicht groß genug dafür sind."

Titelfoto: Bildmontage: Rolf Vennenbernd/dpa, Sabrina Mpogia/Handout/dpa

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