Jim Morrisons Grab immer noch Ziel von Trauer-Touristen
Von Sabine Glaubitz
Paris - Weiße Rosen, Schellmuscheln und neben dem gerahmten Bild von Jim Morrison ein buntes Windrad: 50 Jahre nach dem Tod des Sängers und Songpoeten der US-Bluesrock-Band The Doors gehört sein Grab noch immer zu den meistbesuchten auf dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise.
Doch scheint der Pilgerstrom von Fans und Trauer-Touristen nachgelassen zu haben, heißt es kurz vor dem Todestag an diesem Samstag (3. Juli). Der Andrang habe sich stark gelegt, sagt einer der Friedhofswächter bei einem Besuch der Deutschen Presse-Agentur - damit aber auch das teilweise unzivilisierte Verhalten von Gästen.
Morrison gehört zum makaberen "Club 27" - bestehend aus mehreren prominenten Drogentoten der Popmusik, die alle nur 27 Jahre alt wurden, beispielsweise auch Janis Joplin oder Jimi Hendrix. Der charismatische Doors-Frontmann war am Morgen des 3. Juli 1971 in Paris gestorben und dort kurz danach beigesetzt worden.
Sei langer Zeit treffen sich Morrison-Fans an seinem Grab in Paris - und sie hinterließen hässliche Spuren: Leere Whiskyflaschen und Kippen von Joints, der Grabstein mit Graffiti beschmiert, und 1988 verschwand sogar seine Büste. Im Jahr 1990 wurde die letzte Ruhestätte der Kultfigur renoviert, 2004 wurden schließlich Sicherheitsbarrieren installiert.
Es sei ruhiger geworden um das Grab, sagte auch Gaëtan, der zuletzt vor etwa sieben Jahr auf dem Friedhof war. Damals hätten noch Leute vor der Absperrung gekniet und Texte des Songwriters wie Gebete vor sich hingemurmelt. Der Belgier ist kurz vor dem Todestag zusammen mit seiner Freundin als Tourist in der französischen Hauptstadt. Die Besuche des Père Lachaise, auf dem zahlreiche Berühmtheiten wie Frédéric Chopin, Edith Piaf und Oscar Wilde beerdigt sind - sie sind Teil seines Kulturprogramms.
So findet man Jim Morrisons Grab in Paris
Kurz vor dem Tag, an dem Morrison 50 Jahre tot ist, sind nicht wenige Besucher Journalisten - die meisten jedoch weiterhin Touristen. Bis vor der Corona-Krise sollen jährlich bis zu drei Millionen Besucher zu dem 44 Hektar großen Parkfriedhof gekommen sein - sehr viele mit dem etwas abgelegenen Grab der Rock-Ikone als Ziel.
Titelfoto: Manfred Rehm/dpa, Sabine Glaubitz/dpa