Judith Rakers setzt sich nach Kritik zur Wehr: Ostdeutschland keine "No-go-Area"

Hamburg/Rügen - Sie wehrt sich! Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers (49) ist vor einiger Zeit von Hamburg nach Rügen gezogen. Für diesen Schritt erntete sie viel Kritik, denn die beliebte Ostsee-Insel ist eine Hochburg der AfD.

Ex-"Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers (49) wehrt sich gegen Kritik an ihrem Umzug auf die Insel Rügen.  © Screenshot/Instagram/judith_rakers

Was viele am 1. April für einen Scherz hielten, war Realität. Denn an diesem Tag hatte Rakers ihren Abschied von ihrer kleinen Farm vor den Toren Hamburgs und den damit verbundenen Umzug nach Rügen verkündet.

Viele ihrer Fans zeigten sich empört über ihren Entschluss, denn in der Region wurde die AfD mit 37,3 Prozent zur stärksten Kraft gewählt. Sogar die Presse diskutierte über ihre Entscheidung.

"Wenn ich so etwas lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln", erklärte die 49-Jährige in einem Interview mit der Welt und stellte klar, "die AfD ist stärkste Kraft geworden, aber wir dürfen bitte nicht vergessen, dass die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler sich für demokratisch gelesene Parteien entschieden hat".

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In der Öffentlichkeit wurde dennoch darüber diskutiert, warum sie nicht lieber nach Mallorca gezogen sei. Bei Rakers löste dies großes Unverständnis aus. "Weil die Lösung doch nicht ist, wieder Mauern zu errichten in unseren Köpfen. Mein Umzug innerhalb Deutschlands müsste genauso behandelt werden wie ein Umzug nach Hamm, nach Münster oder nach München. Ich ziehe jetzt nach Ostdeutschland, ja", stellte sie klar.

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Judith Rakers hält Kritik für "Armutszeugnis für unsere Gesellschaft"

Die 49-Jährige weiß um die hohen Wahlergebnisse der AfD, will Ostdeutschland aber nicht als No-go-Area bezeichnen.  © Screenshot/Instagram/judith_rakers

Zudem wisse man, wie die Wahlergebnisse in großen Teilen des Ostens zustande gekommen sind und warum die AfD in gewissen Regionen so viel Zuspruch erhalte. "Ostdeutschland zu einer No-go-Area zu erklären, in die man als Westdeutscher nicht umziehen sollte, ist sicherlich nicht die Lösung", erklärte Rakers weiter.

Sie selbst empfinde es als "Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, wenn einem nahegelegt wird, doch lieber nach Mallorca zu ziehen als in den Osten von Deutschland. Also, wo sind wir denn?" Daher könne sie die Diskussion nicht nachvollziehen.

Schon unmittelbar nach ihrem Umzug habe sie auf Rügen viele Freunde gefunden, die weltoffen und tolerant seien. "Aber ich nehme natürlich zur Kenntnis, dass es auf Rügen mehr Menschen gibt, die mit der aktuellen Politik unzufrieden sind als in Hamburg", berichtete die Journalistin. Dies würden sie entsprechend mit ihrem Wahlverhalten zum Ausdruck bringen, trotz aller "Warnungen vor rechtsextremen Tendenzen".

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Rakers sei auf ihre persönlichen Erfahrungen gespannt, die sie auf der Ostseeinsel, in die sie seit 2010 "schockverliebt ist, machen werde.

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