Berlin - Im Fall der Berliner Dragqueen Jurassica Parka (46), die im Oktober 2023 wegen Verbreitung kinderpornografischen Materials rechtskräftig verurteilt wurde, hat sich erstmals ihr Manager zu Wort gemeldet. Es geht um die Frage: Wer wusste von der Vorstrafe?
Wie der Manager dem "Tagesspiegel" sagte, habe er seit April 2024 nur einzelne Bereiche der künstlerischen Arbeit Parkas wie Bühnenauftritte, Moderationen und Theaterproduktionen betreut.
Andere Projekte habe die Dragqueen eigenständig organisiert - unter anderem mit ihren Kolleginnen Margot Schlönzke und Jackie-Oh Weinhaus. Beide beendeten ihre Zusammenarbeit mit der Künstlerin beziehungsweise legten sie auf Eis. Sie hätten spät oder erst durch Medienberichte von der Verurteilung im Jahr 2023 erfahren.
Auch der Manager zog Konsequenzen: Seine Zusammenarbeit sei inzwischen faktisch beendet. Nach Absage aller geplanten Auftritte unterstütze er nur noch eine Theaterproduktion, die 2025 ohne Parka stattfinden soll.
Nach seinen Angaben habe Parka ihn Ende Juli 2025 darüber informiert, dass ein neues Ermittlungsverfahren laufe.
Dabei geht es um einen ähnlichen Tatverdacht. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft teilte TAG24 vor rund einem Monat mit, dass Anfang Juli 2025 die Wohnung des Beschuldigten wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte durchsucht worden sei.
Noch seien die Ermittlungen aber nicht abgeschlossen. Es gilt die Unschuldsvermutung, wie ein Sprecher betonte.
Jurassica Parkas Manager geriet in eine Schockstarre
Von der Verurteilung aus dem Jahr 2023 habe der Manager eigener Aussage zufolge erst nach der Mitteilung Ende Juli dieses Jahres erfahren. Er habe die Nachricht zunächst "in einer Art Schockstarre" aufgenommen und anschließend prüfen müssen, ob Auftritte weiterhin vertretbar seien. Dazu sei es nicht mehr gekommen, da Parka alle Termine selbst absagte.
Mehrere Aufreger begleiteten den Skandal: Parka trat noch im August 2024 bei dem familienorientierten Open-Air-Festival "Queens & Flowers" in Berlin-Dahlem auf. Der Manager erklärte, Parka habe die Hauptbühne moderiert und keinen Kontakt zur Dragqueen-Vorlesestunde für Kinder gehabt. Seit Beginn der Zusammenarbeit habe es keinen ihrer Auftritte bei Veranstaltungen mit Kindern oder Jugendlichen gegeben.
Auch die Berliner Polizei geriet in Erklärungsnot: Mitte Juli 2024 moderierte Parka noch eine Gala gegen Hasskriminalität unter Schirmherrschaft der Polizeiführung, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits neue Ermittlungen liefen. Die Behörde erklärte, von den Vorstrafen nichts gewusst zu haben. Eine automatische Überprüfung externer Mitwirkender sei rechtlich nicht zulässig.