Hamburg/Berlin - Die Debatte um Frauke Brosius-Gersdorf (54) als mögliche neue Verfassungsrichterin reißt nicht ab. Auch Markus Lanz (56) griff die umstrittene Personalie nach einem direkten Kreuzverhör am Mittwochabend wieder auf. Dafür war unter anderem der CDU-Politiker Christoph Ploß (39) zu Gast.

Im Fokus der Sendung stand besonders Artikel 218 des Strafgesetzbuches, durch den der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland als Rechtswidrigkeit eingestuft wird.

Brosius-Gersdorf ist der Meinung, dass eine solche Entscheidung für die Frühphase der Schwangerschaft legalisiert, also aus verfassungsrechtlichen Gründen rechtmäßig werden sollte.

Genau diese Haltung passt vielen Unions-Anhängern nicht, betonte auch Christoph Ploß während der Diskussion: "Es geht den meisten Abgeordneten [...] darum, dass der Schutz des menschlichen Lebens - egal in welcher Lebensphase - einen sehr, sehr hohen Stellenwert - wenn nicht den höchsten Stellenwert hat."

Markus Lanz Markus Lanz lässt winziges Detail an der Kleidung seines Gastes keine Ruhe: "Was ist das?"

Markus Lanz Als diese Antwort kommt, verstummt Markus Lanz plötzlich

Dies würde sich nicht nur auf das ungeborene Leben, sondern natürlich auch auf die Älteren in ihrer letzten Lebensphase beziehen. "Das ist für die Union wahrscheinlich wichtiger als für alle anderen Fraktionen im Deutschen Bundestag", so der 39-Jährige.

Bezugnehmend auf die Aussagen des Politikers musste der Moderator klarstellen: "Frau Brosius-Gersdorf sagt nicht, dass es keinen Schutz des Embryos gibt. Das sagt sie in keinster Weise", redete Lanz auf Ploß ein, der seine Ausführungen währenddessen unbeirrt fortsetzte.

Zur Untermauerung seines Standpunkts zog er plötzlich sogar einen Zettel aus der Innentasche seines Sakkos und las eine von der Juristin getätigte Einschätzung vor: "Meines Erachtens gibt es gute Gründe dafür, dass die Menschenwürde-Garantie erst ab der Geburt gilt", hatte der CDU-Mann auf ein weißes Stück Papier geschrieben.

Doch Lanz zeigte sich von diesem Schachzug unbeeindruckt: "Sie sollten jetzt den zweiten, dritten und den vierten [Satz] auch mal vorlesen. Das wäre wichtig", so die Reaktion, die von seinem Gegenüber jedoch ignoriert wurde.

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Die ganze, rund 78-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.