Als Grüne über Flüchtlinge spricht, muss Markus Lanz eingreifen: "War nicht meine Frage"

Hamburg/Berlin - Erneut hat Markus Lanz (54) zum Duell der Jung-Politiker geladen. Nachdem vor zwei Wochen die Jusos gegen die Junge Union angetreten waren, trafen am gestrigen Mittwochabend die Spitzen von Grüner Jugend und der Jungen Liberalen im ZDF aufeinander.

Markus Lanz (54) diskutierte am Mittwochabend mit Katharina Stolla (26, r.), Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, und Franziska Brandmann (29), Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen.
Markus Lanz (54) diskutierte am Mittwochabend mit Katharina Stolla (26, r.), Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, und Franziska Brandmann (29), Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Mit den Hauptforderungen von Katharina Stolla (26), Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, stieg der Moderator in die Sendung ein.

"Sie will einen Mindestlohn von 15 Euro, die Abschaffung der Schuldenbremse, die Verstaatlichung großer Wohnungskonzerne, einen europaweiten Mietendeckel, ein Verbot der Krankenhaus-Privatisierung (...), eine europäische Rettungsmission im Mittelmeer mit allen verfügbaren Schiffen und eine Millionärssteuer (...)."

Kurz und prägnant fasste Lanz daraufhin die Standpunkte von Franziska Brandmann (29), Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, zusammen: "Sie will all das nicht", stellte der 54-Jährige fest.

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Zudem lehne sie die "grauenvolle deutsche Bürokratie" sowie die Rente mit 63 ab, erklärte Lanz, der im Verlauf der Sendung ein besonders dominierendes Thema ansprach: die Flüchtlingspolitik in Deutschland.

Lanz zu Stolla: "War nicht meine Frage"

Mit den ausweichenden Antworten von Stolla war Lanz nicht zufrieden.
Mit den ausweichenden Antworten von Stolla war Lanz nicht zufrieden.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Von der 26-Jährigen wollte Lanz wissen: "Gibt es für Sie eine Obergrenze (...), wo Sie sagen, okay, das ist zu viel oder sollte Deutschland (...) seine Grenzen unbeschränkt offen halten?"

Ohne konkret darauf einzugehen, sagte die grüne Jungpolitikerin: "Ich wünschte, wir wären in der Diskussion so weit, dass wir über offene Grenzen sprechen könnten. Die Realität sieht so aus, dass Geflüchtete drangsaliert werden, dass Geflüchtete vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden (...)."

Lanz unterbrach direkt: "Ist alles richtig, war aber nicht meine Frage." Er legte nach: "Gibt es für Sie einen Moment, wo Sie sagen, (...) das System kann schlicht nicht so viele Menschen aufnehmen?"

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Dem entgegnete Stolla: "Die Frage, wie viele man aufnehmen kann, stellt sich doch nicht. (...) Man muss sich die Frage stellen, wie wir diesen Menschen (...) eine Kommune zur Verfügung stellen können, die nicht überfordert ist."

Darauf kontert Lanz: "Es gibt kaum noch Kommunen, die nicht überfordert sind" - "Weil die Kommunen seit Jahren kaputtgespart werden", erwidert die Politikerin und sorgt damit sogleich für Kopfschütteln bei Lanz: "Sorry, Sie tun jetzt so, als wäre mit ein bisschen mehr Geld das Problem gelöst."

Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann

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