Moderator Markus Lanz findet sich "fürs Fernsehen völlig ungeeignet" und kritisiert das ZDF

Hamburg - Markus Lanz (52) empfängt in seiner Talkshow regelmäßig die wichtigsten Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, spricht mit ihnen über relevante Themen. Sich selbst findet der 52-Jährige "fürs Fernsehen eigentlich völlig ungeeignet".

Talkshow-Moderator Markus Lanz (52) findet sich selbst "fürs Fernsehen völlig ungeeignet". (Archivfoto)
Talkshow-Moderator Markus Lanz (52) findet sich selbst "fürs Fernsehen völlig ungeeignet". (Archivfoto)  © Soeren Stache/dpa

Im Interview mit dem Medienmagazin journalist machte der Talkmaster deutlich: "Als Gastgeber so herumzuzappeln, wie ich das manchmal mache, und dabei immer näher an den Gast heranzurücken, wirkt über den Bildschirm viel zu raumgreifend und verstößt eigentlich gegen jede Fernsehregel."

Dies geschehe jedoch unbewusst und wahrscheinlich, weil er "diese Nähe zum Gegenüber" brauche, vermutete Lanz.

Als zum Beispiel Friedrich Merz (65, CDU) das erste Mal zu Gast war, habe er den Politiker ein wenig provoziert und vorausgesagt, dass der in seiner Partei nichts mehr werde.

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"Da schoss Merz wie eine Kobra nach vorne und meinte: Das wollen wir doch erst mal sehen!", erklärte Lanz. Bei Markus Söder (54, CSU) vibriere die Luft genauso, das gefalle ihm.

Es freue ihn immer, Gäste, die "komplett druckfest" sind, aus der Reserve zu locken und zumindest für einen kleinen "Augenblick der Wahrhaftigkeit" zu sorgen.

Moderator Markus Lanz kritisiert das ZDF wegen seines Programmschemas

Markus Lanz hat das ZDF wegen seines Programmschemas kritisiert. Seine Talkshow startet mal um 22.45 Uhr und mal um 23.15 Uhr oder später. (Archivfoto)
Markus Lanz hat das ZDF wegen seines Programmschemas kritisiert. Seine Talkshow startet mal um 22.45 Uhr und mal um 23.15 Uhr oder später. (Archivfoto)  © Markus Hertrich/ZDF/dpa

In dem Interview äußerte sich Lanz außerdem kritisch über das Programmschema des ZDF. Seine Talkshow startet mal um 22.45 Uhr und mal um 23.15 Uhr oder später.

"Wir werden da manchmal unglaublich herumgeschoben", sagte der Hamburger. Das sorge bei der Redaktion und den Zuschauern gelegentlich für Frust.

"Wer eine Sendung kaputtprogrammieren will, nimmt ihr jede Verlässlichkeit." Die "Kollegen im Ersten" bekämen "komischerweise ein verlässliches Sendeschema hin".

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Darüber hinaus sprach der 52-Jährige auch über das Thema Podcast und ein eigenes Vorhaben in diesem Bereich: "Wir entwickeln zurzeit eine charmante Idee mit Richard David Precht (56)."

Das gesamte Interview mit Markus Lanz ist in der Juni-Ausgabe des Medienmagazins journalist, die gerade erschienen ist, zu lesen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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