"Wir sind alle deutsch": Nationaltrainer Gislason rassistisch attackiert! Mimi Kraus geschockt
Göppingen - Skandalös! Alfred Gislason (61), Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft, hat einen rassistischen Drohbrief erhalten.
Diesen veröffentlichte der Isländer am Dienstag auf Instagram und schrieb dazu: "Nach insgesamt knappen 30 Jahren in Deutschland, das erste Mal, dass ich in diesem großartigen Land bedroht wurde..."
Der Wortlaut des Briefs war erschreckend.
Dort stand geschrieben: "Wir sind alle deutsch und wünschen uns auch einen deutschen Trainer für die Handballnationalmannschaft. Ihr blödes Gehabe am Spielfeldrand geht einem schon auf die Nerven. Sollten Sie das Amt nicht niederlegen, werden wir Sie auf ihrem Grundstück aufsuchen, mal sehen was aus ihrem Anwesen dann wird. Wir warten ab."
Grund genug für den 2007er Handball-Weltmeister Mimi Kraus (37), richtig wütend zu werden.
Der Göppinger meldete sich auf Instagram zu Wort und sagte: "Rassismus verurteilen wir aufs Schärfste und mehr als Unverständnis kann man dafür nicht aufbringen."
Handball-Nationaltrainer Alfred Gislason erhält rassistischen Drohbrief
Die Handball-Welt ist nach den Anfeindungen gegen Gislason geschockt
"Dass es in der heutigen Zeit immer noch so ein Thema ist - unglaublich. So viel Schwachsinn habe ich in meinem Leben noch nicht gehört", so der Handballer, der im September 2020 seinen Vertrag bei der SG BBM Bietigheim auflöste.
Kraus teilte zudem den Inhalt des Drohbriefs und kommentierte es mit: "Ich glaube, ihr seid ähnlich geschockt wie ich..."
Andreas Michelmann (61), Präsident des Deutschen Handballbundes, sagte außerdem zu dem Vorfall:
"Wir sind entsetzt und verurteilen diese Attacke aufs Schärfste. Wir sichern Alfred jede Unterstützung zu. Er ist sportlich unser Fels in der Brandung, jetzt sind wir menschlich sein Fels in der Brandung."
DHB-Vizepräsident Bob Hanning (53) kündigte an, gegen den Täter vorzugehen. "Wer ihn angreift, greift den gesamten deutschen Handball an", wird er vom ZDF zitiert.
Auch Gislason selbst versucht alles, zur Aufklärung beizutragen und veröffentlichte die Rückseite des Briefs. In der Hoffnung, jemand könnte die Handschrift des Verfassers erkennen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa