Mister Germany offenbart schwere Zeit: "Ich war innerlich so leer, so traurig, so einsam"

Halle (Saale) - Sasha Sasse (31) wurde 2018 zum "Mister Germany" gekürt und schnupperte danach beim Format "Adam sucht Eva" in die TV-Welt hinein. In den vergangenen Jahren hat sich sein Leben komplett gewandelt. Sasha ist ein Weltenbummler, der seine Follower auf seine Reisen mitnimmt und inspiriert. Statt Fotoshootings und Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich sind jetzt Yoga und Meditation sein Lebensmittelpunkt.

Sasha Sasse (31) war die vergangenen Monate in Bali und Thailand. Aktuell macht er kurz Halt in seiner Heimat Halle.
Sasha Sasse (31) war die vergangenen Monate in Bali und Thailand. Aktuell macht er kurz Halt in seiner Heimat Halle.  © Bildmontage: Screenshot/Instagram/sasha_sasse

TAG24 war bei einem seiner "Breathwork"-Coachings im Volkspark Halle dabei. Bevor er den Teilnehmern die Atemtechniken, die beim Entspannen helfen sollen, näher brachte, erzählte Sasha seine ganz persönliche Geschichte.

Alles fing bereits in seiner Schulzeit an: Schon damals sei er sehr rebellisch gewesen und habe seinen eigenen Kopf gehabt, gestand er. "Ich war ein kleiner Junge in der Schule und die Lehrer haben mir gesagt, was ich machen muss. Irgendwie habe ich es nie geschafft, mich den Sachen zu fügen."

Auch nach der Schule wusste der Hallenser nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen sollte. "In der Schule habe ich gelernt, dass ich nicht so viel kann, das wurde mir so gespiegelt."

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Schnell merkte Sasha, dass ein Job als Angestellter nichts für ihn ist. "Die Chefs sind unzufrieden, ich bin unzufrieden. Und dann dachte ich, ich muss selbstständig werden. Ich hatte keine Ahnung", verriet der heute 31-Jährige.

Und so ist der Influencer mal eben nach Indonesien geflogen. Um zu sich selbst zu finden. "Ich habe darüber nachgedacht, wer ich sein will. Und dann habe ich mir aufgeschrieben: Ich will Mister Germany werden! Und dann bin ich echt Mister Germany geworden. Das war krass für mich!"

2018 sagt die Welt noch anders aus: Damals gewann der heute 31-Jährige die Wahl zum "Mister Germany".
2018 sagt die Welt noch anders aus: Damals gewann der heute 31-Jährige die Wahl zum "Mister Germany".  © Danny Gohlke/dpa

Erst "Mister Germany", dann Weltenbummler

Bei seinem Coaching im Volkspark Halle erzählte er über seine Zeit als "Mister Germany".
Bei seinem Coaching im Volkspark Halle erzählte er über seine Zeit als "Mister Germany".  © privat

Sashas Traum ist wahr geworden, aber sein Glück fand er darin nicht, wie er ehrlich gestand. "Das war die krasseste Zeit meines Lebens. Ich war innerlich so leer, so traurig, so einsam. So viele Menschen um mich herum, aber ich habe mich alleine gefühlt. Dann bin ich in ein ganz tiefes Loch gefallen."

Deshalb war es Zeit, loszulassen: Er trug keine Anzüge mehr, hörte auf, als Model zu arbeiten - stattdessen ging er auf die Suche nach sich selbst.

In der Türkei probierte der frühere Schönheitskönig sich in der Musik aus, fand Faszination im Eisbaden und entdeckte das Tauchen für sich. "Ich hatte keine Kohle mehr für eine Taucherausrüstung, um ehrlich zu sein. So kam ich zum Apnoe-Tauchen. Dabei halten die Leute bis zu sieben Minuten die Luft an. So kam dann auch das 'Breathwork' in mein Leben."

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Nach Zwischenstopps in Mexiko und Portugal verschlug es ihn Ende 2022 schließlich nach Bali. Dort lebte der Globetrotter mit den verschiedensten Menschen zusammen - seine Tage bestanden aus Yoga, Meditation und "Breathwork".

Dort habe er auch eine Frau getroffen, die sein Leben veränderte. "Es hat sofort geklickt mit ihr. Wir waren die ganze Zeit nackt und haben uns einfach geliebt", erzählte das Ex-Model, das zuvor vier Jahre Single war.

Doch ihre gemeinsame Zeit war begrenzt: Nach einem Monat ging sie nach Kolumbien, während der 31-Jährige selbst gerade erst auf Bali angekommen war und noch bleiben wollte. Trotzdem: "Der Monat, den wir zusammen hatten, der war wie so ein ganzes Leben, das war krass. Wir sehen uns bestimmt wieder."

"Breathwork"-Coaching mit Influencer Sasha Sasse in Halle

Sasha erzählte über sein Online-Coaching "Feel yourself - Der Weg zurück in unsere Kraft".
Sasha erzählte über sein Online-Coaching "Feel yourself - Der Weg zurück in unsere Kraft".  © privat

Zurück in Deutschland wollte Sasha seine Erfahrungen teilen und gab im Fitnessstudio Clever Fit und im Volkspark Halle seine "Breathwork"-Coachings. Zwar waren die Kurse kostenlos, aber es wurden Spenden gesammelt, die dem Kinderhospiz Halle zugutekamen.

"Breathwork" bedeutet nicht nur Atmen. "Dem Großteil der Gesellschaft geht es so, dass sie nur im Kopf sind. Der wird dich aber nie zur Ruhe kommen lassen", erklärte er den Teilnehmern. "Wenn du es aber schaffst, die Energie da rauszunehmen und in dein Herz zu bringen, merkst du, es ist immer richtig. Ich glaube, das ist das, was man mit 'Breathwork' machen kann, den Leuten das Gefühl zurückgeben."

Aus all seinen gesammelten Erfahrungen ist sein Programm "Feel yourself - Der Weg zurück in unsere Kraft" entstanden. Und darum geht's in dem Herzensprojekt: "'Feel yourself' ist wie ein Baukasten, um in deine Kraft zu kommen. Es ist ganz individuell. Ich biete dir das an und du guckst, was dir von diesem Buffet schmeckt und dann kannst du es anwenden."

Es gehe darum, sich selbst zu fühlen. "Um sich selbst zu fühlen, muss der Kopf leiser werden. Deswegen schauen wir, was deine Verhaltensweisen sind. Vielleicht ist es gut, da mal Sachen zu ändern. Wir schauen auch, was deine Ängste sind. Wo deine Angst ist, ist dein größtes Potenzial", erklärte er.

Der Hallenser ist noch eine Woche in seiner Heimat, danach geht es wieder auf Reisen Richtung Schweiz, Ibiza, Türkei und Dubai. "In der Türkei gibt es so einen Wanderweg, der geht 30 Tage. Ich will da alles ausmachen, wirklich nur Sasha und die Natur und einfach nur laufen", erzählte er begeistert.

Wohin es Sasha danach verschlägt, ist noch offen. Sicher ist aber eines: Er wird wieder viele neue Erfahrungen von all seinen Reisen mitbringen und diese mit seiner Community teilen.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram/sasha_sasse, Danny Gohlke/dpa

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