Berlin - Ex-GNTM-Gewinnerin und Model Barbara Meier (37) hat bei der diesjährigen "Angermeier Trachtennacht" in Berlin ihre zweite Dirndl-Kollektion vorgestellt. Das Besondere: Es ist eine "grüne" Trachtenlinie, die die Schauspielerin selbst entworfen hat. TAG24 hat mir ihr über Nachhaltigkeit gesprochen.

Bekannt wurde Barbara Meier durch ihre Teilnahme bei Heidi Klums (50) Castingshow "Germany's Next Topmodel". 2007 gewann sie die zweite Staffel mit 21 Jahren.

Doch inzwischen steht die gebürtige Bayerin wegen vieler weiterer Projekte in der Öffentlichkeit. Neben ihrer Model- und Schauspielkarriere engagiert sich die 37-Jährige auch in der Politik.

Als Botschafterin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für faire und umweltfreundliche Mode möchte sie Menschen inspirieren, wie sie gegenüber TAG24 im Interview sagte: "Als Botschafterin versuche ich einfach, den Leuten zu vermitteln: Überlegt mal, was ihr da anhabt, was auf eure Haut kommt. Ich habe das gerade bei den Kindern total gemerkt. Nachhaltige Baby-Mode gibt es viel mehr. Darauf wird viel mehr Wert gelegt, so von wegen: Das kleine neugeborene Baby soll noch keine Schadstoffe auf die Haut bekommen. Aber warum ist das für uns okay, wenn wir Schadstoffe auf der Haut haben?"

Promis & Stars "Deutschlands schönste Kassiererin" ehrlich: Hat sie noch Kontakt zu Ex JamooTV?

Mit ihrer eigenen "fairen" Trachtenlinie kann sie ihre Leidenschaft zur Mode und ihren Sinn für Umwelt vereinen: "Ich bin ein bayrisches Mädchen, ich habe schon so viele Dirndl getragen. Dann war der Schritt ganz selbstverständlich für mich, wenn ich nachhaltige Mode mache, dann sollen es Dirndl sein. Es ist so ein traditionelles und hochwertiges Kleidungsstück, da passt Nachhaltigkeit einfach perfekt".

Dieses Dirndl-Projekt sei zum Beispiel etwas, was sie, wenn ihre Kinder älter sind, ihnen stolz zeigen könne: "Ich könnte zwar sagen, ich war in einer Fernsehsendung, aber ein Projekt wie dieses bedeutet mir dann doch mehr".

Doch eine nachhaltige Trachtenlinie zu entwerfen sei gar nicht so einfach, wie die Designerin in unserem Gespräch erklärte. "Ich weiß noch, in der letzten Kollektion haben wir einen riesigen Berg an Knöpfen gehabt und geschaut, welche am schönsten sind. Letztlich mussten wir aber 95 Prozent wegschieben, weil die nicht nachhaltig waren. Wir wollten unbedingt das komplette Dirndl nachhaltig machen. Wo wird gefärbt, wo wird gewebt, sind die Arbeitsbedingungen gut, wird es in Europa produziert - es ist so viel, was mit reinspielt".

Außerdem sollten die Dirndl so aussehen, dass sie länger im Schrank bleiben können und nicht nach einem Jahr wieder entsorgt werden. "Wir hätten auch ein Barbie-Dirndl machen können, aber: Wer zieht nächstes Jahr noch ein pinkes Dirndl an? Oder ich persönlich hätte gerne mal ein gelbes Dirndl. Aber dann haben die Experten von Angermeier gesagt: 'Du, es gibt nicht viele Frauen, die gerne Gelb tragen'".

Auch deshalb habe sie sich für Farben wie Salbei, Peach, Himmelblau, Weiß und traditionelle Leinenstoffe entschieden. "Die Dirndl aus meiner Kollektion kann man viele Jahre haben. Schauen sicher in fünf oder zehn Jahren immer noch gut aus", so das Model. Schließlich ließen sich gerade Dirndl immer wieder neu kombinieren und schaffen je nach Bluse oder Schürze einen ganz anderen Look.

Promis & Stars Kult-"Big Brother"-Kandidat Jürgen Milski wütet wegen Netz-Video: "Geisteskranke Menschen!"

Neben den nachhaltigen Dirndln für Erwachsene hat die Mutter zweier Töchter sich mit der neuen Kollektion einen Wunsch erfüllt: Passende Kinder-Dirndl, auch wenn die wahrscheinlich nicht so langlebig sind wie die der Großen.

Selbst trägt die Nachhaltigkeitsbeauftragte aber nicht nur Fair-Fashion: "Ich versuche, meinen Prozentsatz an nachhaltiger Kleidung im Schrank immer weiter zu erhöhen. Ich habe einfach viele Sachen schon und werde es nicht wegschmeißen. Aber immer, wenn ich etwas kaufe, versuche ich darauf zu achten".

Und gerade weil sie selbst nicht perfekt sei und in vielen Bereichen ihres Lebens noch nach der optimalen, nachhaltigen Lösung suche, sei ihr ihre "grüne" Trachtenkollektion "Greenline X Barbara Meier" so wichtig: "Es kommt nicht darauf an, alles 100 Prozent richtigzumachen und mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt zu laufen. Das demotiviert, wenn man von heute auf morgen das ganze Leben verändern muss. Lieber kleine Schritte machen. Jeder da, wo er kann".

Besonders in ihrer Rolle als Botschafterin hofft die 37-Jährige zukünftig auf mehr Unterstützung von oben: "Politik und Wirtschaft müssen mitziehen und hoffentlich die richtigen Stellschrauben drehen. Den ersten Anstoß hat mir damals Dr. Gerd Müller (68, CSU), der ehemalige Entwicklungsminister, gegeben. Danach habe ich angefangen mich zu informieren. Er hat mich quasi inspiriert und seitdem wollte ich dann auch meinen Beitrag leisten". Und das erhoffe sich das Model zukünftig auch von vielen anderen - kein Perfektionismus, aber wenigstens einen Schritt in die richtige Richtung.

Apropos perfekt: Das Model kenne aktuell nur eine Person, die in ihren Augen allen voraus sei: Umweltaktivistin Greta Thunberg (20). "Die einzige, die ich kennengelernt hab, die in puncto Nachhaltigkeit perfekt ist, ist Greta Thunberg".