Nach schockierenden Trump-Aussagen: "El Hotzo" muss vor Gericht
Berlin - Jetzt ist es amtlich: Die Aussagen von Internet-Star Sebastian "El Hotzo" Hotz (29) im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-Präsident Donald Trump (79) haben auch rechtliche Konsequenzen.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, muss sich der 29-Jährige für seine Äußerungen beim Kurznachrichtendienst X vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.
Der Prozess soll demnach am 23. Juli 2025 stattfinden. Nach Angaben des Gerichts ist bislang auch nur dieser eine Prozesstag für das Verfahren angesetzt worden.
Ursprünglich soll das Berliner Amtsgericht eine "Zulassung der Anklage zunächst aus Rechtsgründen abgelehnt" haben, zitiert die SZ eine Gerichtssprecherin. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft aber erfolgreich Beschwerde ein, sodass es jetzt zu einer Verhandlung kommt.
Das Management von Hotz hat die "Anklage wegen Belohnung und Billigung von Straftaten" ebenfalls gegenüber der Zeitung bestätigt. Er selbst wolle sich nicht dazu äußern, "insbesondere nicht, bevor ein rechtskräftiges Urteil vorliegt", hieß es.

Hat Wolfgang Kubicki für die Anklage von "El Hotzo" gesorgt?

Dem Internet-Satiriker wird damit ein Beitrag bei X zum Verhängnis, den er nach dem Anschlag auf Trump am 15. Juli des Vorjahres veröffentlicht hatte. Darin sprach "El Hotzo" davon, dass der damalige Präsidentschaftskandidat "leider knapp verpasst" worden sei.
"Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben", setzte er noch einen obendrauf. Dann merkte er wohl selbst, dass er diesmal ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen war und löschte die Postings wieder.
Da war der Schaden aber bereits angerichtet, denn der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki (73) war schon darauf aufmerksam geworden und teilte Screenshots der Hotz-Aussagen. "Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft sich mit diesem Tweet beschäftigen wird", forderte Kubicki. Dem ist die Justiz nachgekommen.
Die unbedachten Aussagen hatten bereits berufliche Folgen für Sebastian Hotz, denn im Nachgang beendete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) mit ihm die Zusammenarbeit beim Radiosender Fritz "bis auf Weiteres".
Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa, Hendrik Schmidt/dpa (Bildmontage)