Nach Tod von Ingrid van Bergen (†94): Warum es keine Beerdigung gibt
Von Britta Körber, Jana Steger
Eyendorf - Am Freitag wurde bekannt: Ingrid van Bergen ist tot. Die Schauspielerin starb im Alter von 94 Jahren. Nun steht fest: Für die ehemalige Dschungelkönigin wird es keine Beerdigung geben.
Das bestätigte ihre enge Freundin Linda Schnitzler, mit der sie seit vielen Jahren in einem Haus in der niedersächsischen Gemeinde Eyendorf südlich von Hamburg lebte.
"Sie will sang- und klanglos von der Erde verschwinden", sagte die Frau am Montag. Die Leiche werde verbrannt - was mit der Asche passiere, sei noch offen.
"Ingrid wird in Lübeck verbrannt, ich bekomme dann die Urne. Ich stelle sie erst einmal in die Bibliothek, in der auch zuletzt ihr Krankenbett stand. Später bekommt ihre Tochter Andrea die Urne, das habe ich mit ihr besprochen. Ingrid soll für immer und ewig in der Familie bleiben", so Schnitzler zu BILD, die die Urne selbst behalten wolle.
Die Urne solle über einen Umweg über die Schweiz zu van Bergens Familie gelangen. In Deutschland ist es wegen der Friedhofspflicht nämlich eigentlich verboten, die Urne eines toten Angehörigen zu behalten.
Ursprünglich habe sich die ehemalige Dschungelkönigin gewünscht, ihre Asche über dem Starnberger See verstreuen zu lassen. Das sei allerdings verboten. Eine Urnen-Seebestattung ist in Deutschland derzeit nur an Nord- und Ostsee erlaubt. Weiter erklärte Schnitzler, dass sich die Schauspielerin zu Lebzeiten ausdrücklich gegen eine Beerdigung entschieden hatte.
Ingrid van Bergen war einer der bekanntesten deutschen Filmstars
In den 1950er und 1960er Jahren gehörte die Schauspielerin mit der markanten rauchigen Stimme zu den bekanntesten deutschen Filmstars. 1977 gab es einen großen Skandal um van Bergen.
Nachdem sie ihren Geliebten erschossen hatte, saß die Schauspielerin mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung Anfang der 1980er Jahre gelang ihr erst nach und nach der Wiedereinstieg.
Titelfoto: Philipp Schulze/dpa
