Samra über Drogen und Depressionen: "Eine Million für Koks ausgegeben"

Berlin - Er gehörte zu den erfolgreichsten Rappern in Deutschland, dann folgte der Absturz: Nun sprach Samra (28) in einem Interview offen über seine dunkelsten Stunden.

Der Berliner Rapper Samra (28) feierte große Erfolge, doch hat auch düstere Zeiten erlebt.
Der Berliner Rapper Samra (28) feierte große Erfolge, doch hat auch düstere Zeiten erlebt.  © Screenshot/Instagram/samra (Bildmontage)

+++ Triggerwarnung +++

Bitte lies nicht weiter, wenn Dir das Thema Suizid nahegeht oder Du Selbstmordgedanken haben solltest.

Lange galt Samra als Hoffnung des Deutschraps, hatte Geld, Frauen, unzählige Nummer-Eins-Hits. Im Jahr 2017 unterschrieb er bei Bushidos (44) "Ersguterjunge"-Label, arbeitete später mit Größen wie Capital Bra (28) und Sido (42) zusammen.

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Doch auf den rasanten Aufstieg folgte ein umso tieferer Fall, an dem vor allem Drogen schuld waren. In einem sehr persönlichen Interview mit "Deutschrap Ideal" blickte Samra nun auf die damalige Zeit zurück.

"Durch Rap bin ich da irgendwie reingerutscht in diese komische Schiene", berichtet Samra. Als der Druck, in der Öffentlichkeit zu stehen und im Studio abliefern zu müssen, zu viel wurde, hätten Drogen einen Ausweg versprochen.

Auf Cannabis folgte zunächst das Schmerzmittel Tilidin, schließlich Koks. Samras Karriere lief zu diesem Zeitpunkt blendend, doch innerlich ging es dem Musiker überhaupt nicht gut. "Das hat fast mein Leben zerstört", so der Deutsch-Libanese, der bürgerlich Hussein Akkouche heißt.

"Ich war mal drei Tage wach und konnte überhaupt nicht mehr klar denken. Ich hab mich so zugekokst, dass ich den Krankenwagen rufen musste", erinnert sich Samra an seine dunkelste Zeit. Noch schlimmer seien die Schuldgefühle und Selbstzweifel gewesen.

Sein Geld gab der Musiker zu dieser Zeit fast nur noch für Drogen aus. "In einem Jahr habe ich eine Million Euro für Kokain ausgegeben", beschreibt Samra das Ausmaß seiner Sucht.

Samra: Rapper gibt persönliches Interview über Drogen-Absturz und Suizidgedanken

Gerade hat Rapper Samra seine neue EP mit dem Titel "Dunja" veröffentlicht.
Gerade hat Rapper Samra seine neue EP mit dem Titel "Dunja" veröffentlicht.  © Screenshot/Instagram/samra

In seiner scheinbar aussichtslosen Lage entwickelt der Rapper schließlich Suizidgedanken. "Es gab ein paar Male, da war ich so auf Drogen, dass ich mir dachte: 'Ey, steig in dein Auto, fahr auf die Autobahn, fahr 300 und lenk das Ding in die Leitplanke", gesteht der Berliner. Nur der Gedanke an seine Mutter habe ihn davon abgehalten.

Samra entwickelt eine Psychose, zerlegt im Drogenrausch seine Wohnung, bis das SEK anklopft. Als er im Krankenhaus aufwacht, steht seine Mutter neben dem Bett. Ein Schlüsselmoment: "Da hat es Klick gemacht, und ich wusste, wenn du so weitermachst, verlierst du alles", so der 28-Jährige.

Mithilfe seiner Frau und seiner Familie schafft es Samra schließlich heraus aus dem Strudel der Sucht. Er unternimmt einen zweiten Entzug-Versuch und begibt sich auf Mallorca in Therapie. Mit Erfolg: Samra ist seit sieben Monaten clean.

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Gerade erschien Samras "Dunja"-EP mit fünf neuen Songs, inklusive der Single "Nie wieder Tilidin".

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/samra (Bildmontage)

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