"Schön war's, aber nicht nochmal": Warum Comedian Urlaub mit den Eltern nur bedingt empfehlen kann

Leipzig - Das war wohl eine Lehre fürs Leben: Der Autor und Comedian André Herrmann (37) war mit seinen Eltern im Urlaub – und hat gleich ein ganzes Buch daraus gemacht.

André Herrmann (37) musste einsehen, dass Urlaub mit den Eltern nicht seine allerbeste Idee war.
André Herrmann (37) musste einsehen, dass Urlaub mit den Eltern nicht seine allerbeste Idee war.  © Jan Woitas/dpa

Am Anfang standen vier Buchstaben und ein Raute-Zeichen. Unter dem Hashtag #UmdE setzt der 37-Jährige vor eineinhalb Jahren eine Reihe witziger Tweets über eine Reise mit seinen Eltern nach Israel und Jordanien ab. Sie werden millionenfach geklickt und tausendfach geliked.

Am Dienstag erscheint das Werk "Schön war's, aber nicht nochmal. Urlaub mit den Eltern". Die Tickets für die Release-Lesung am 30. April im Haus Leipzig waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Weder die Tweet-Serie noch das Buch seien von vornherein geplant gewesen, sagt Herrmann. "Das hat sich tatsächlich komplett ergeben." Nach dem Erfolg der Tweet-Serie habe er überlegt, ein Buch aus dem Ganzen zu machen, erzählt er. Beim Rowohlt-Verlag sei er gleich auf offene Ohren gestoßen.

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Die Geschichten von der Urlaubsreise sind teilweise so skurril, dass man sie kaum glauben kann. Ist das wirklich alles so passiert? "Das ist wie Köche nach Rezepten fragen", sagt Herrmann.

"Es wäre schlimm, wenn alles haargenau so passiert wäre. Man kann sich das aber alles nicht so ausdenken, wenn nicht etwas Wahres dran wäre. Es ist schon sehr, sehr viel schiefgegangen von dem, was schiefgehen kann." Dennoch sei es auch ein schöner, wenngleich anstrengender Urlaub gewesen.

"Smoke, Toilet, Go": Wie Herrmanns Vater durch den Urlaub kam

Den skurrilsten Moment der Reise sieht Herrmann im ungeplanten Zurücklassen seines Vaters am Toten Meer – ohne Geld und ohne Englisch-Kenntnisse. "Zu denken, was macht der jetzt? Man überlegt ja die ganze Zeit: Wie würde er sich wohl verhalten?"

Am Ende schafft es der Vater wohlbehalten aus der Wüste zurück. Der 67-Jährige sei dann doch auf seine Art pragmatisch. "Smoke, Toilet, Go", diese drei Wörter beschrieben das Reisen mit ihm ziemlich gut, sagt Herrmann.

Für ihn ist es das dritte Buch. Stets sind es autofiktionale Geschichten, die er höchst amüsant oder auch mal tragikomisch erzählt. In Leipzig war er viele Jahre Mitglied der Lesebühne "Schkeuditzer Kreuz".

Inzwischen arbeitet er als freischaffender Autor für TV und Streaming, unter anderem für Late Night Berlin mit Klaas Heufer-Umlauf (40) und Jan Böhmermanns (43) Neo Magazin Royale.

Gerade hat er zudem die bundesweite Tour zu seinem ersten Solo-Standup-Programm "Roast in Peace" beendet.

Nach zwei Jahren in Berlin lebt er jetzt wieder in Leipzig.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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