Sido über seine Cannabis-Sucht: "Meine Kinder haben mich kiffen gesehen"

Berlin - Sido (42) kann das Kiffen einfach nicht lassen: In einem Interview sprach der Rapper nun über seine Cannabis-Sucht - und wie seine Kinder reagierten, als sie Papa einmal mit einem Joint erwischten ...

Sido (42) hat in seinem Leben so manche Droge konsumiert - heute schwört der Rapper nur noch auf Cannabis.
Sido (42) hat in seinem Leben so manche Droge konsumiert - heute schwört der Rapper nur noch auf Cannabis.  © Jonas Walzberg/dpa

Wie ein roter Faden ziehen sich die Drogen durch die Karriere des 42-Jährigen: In Sidos Anfangstagen stand der Name als Akronym für "super-intelligentes Drogenopfer", später rappte er als aufstrebender Aggro-Berlin-Star in Tracks wie "Endlich Wochenende" fröhlich über Feiergelage unter Substanzen-Einfluss.

Heute ist Paul Würdig, wie Sido mit bürgerlichem Namen heißt, nicht mehr ganz so exzessiv unterwegs. Abgeschworen hat der Rapper dem grünen Kraut aber nicht und aus seiner Leidenschaft sogar ein Business gemacht: Mit dem deutschen Pharmaunternehmen CNBS hat Sido mit "KEjF." ein Start-up für medizinisches Cannabis gegründet.

In einem Interview mit dem "Stern" ließ der Berliner kürzlich seine bisherige Cannabis-Karriere Revue passieren. Die begann im Alter von 13 Jahren - zu einer Zeit, in der Marihuana noch nicht so einen hohen THC-Gehalt gehabt habe, so Sido.

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Davon, dass Minderjährige kiffen, hält der "Mein Block"-Interpret aber nichts. Zu groß seien die nachweisbaren Risiken für Gehirn und Psyche, betonte Sido in dem Interview. Sein Image als Rapper stehe ihm bei Diskussionen mit jüngeren Fans mitunter ihm Weg - denn die würden ihm entgegnen, dass er doch selbst kiffe.

Dennoch wirbt Sido für eine Legalisierung und Entkriminalisierung der Droge: "Da sitzen 16-Jährige besoffen mit Alcopops am Bahnhof. Aber der 30-Jährige daneben, der gemütlich einen Joint raucht, der ist der Kriminelle."

Sido: Rapper wirbt für die Legalisierung von Cannabis

Erst im Laufe seiner Karriere legte Sido die Totenkopf-Maske seiner Anfangstage ab.
Erst im Laufe seiner Karriere legte Sido die Totenkopf-Maske seiner Anfangstage ab.  © Gerald Matzka/dpa

Auch seinen vier Söhnen sei sein Gras-Konsum bereits aufgefallen: "Meine Kinder haben mich beim Kiffen gesehen, aber die Jüngeren wussten lange nicht, dass das keine Zigaretten sind", berichtete der Familienvater. "Sie wollen nicht, dass ich rauche, egal was."

Mit seinem neuen Unternehmen "KEjF." will Sido Aufklärungsarbeit leisten und zeigen, "dass Cannabis mehr kann, als nur high zu machen." So könne Marihuana im medizinischen Bereich wertvolle Dienste leisten, etwa bei Tourette und anderen Erkrankungen.

Den härteren Drogen hat Sido aber inzwischen abgeschworen. Bis dahin war es kein leichter Weg: So konsumierte Sido nach eigener Aussage während der Corona-Lockdowns große Mengen an Ecstasy, Speed und vor allem Kokain - bis schließlich seine Ehe mit Charlotte Würdig (45) in die Brüche ging.

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2022 suchte sich Sido professionelle Hilfe und begab sich in stationäre Behandlung. Bald nach der Entlassung erschien Ende 2022 sein jüngstes Album "Paul" - und stieg auf Platz eins der Charts ein.

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa

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