Simon Desue fällt auf Spenden-Abzocker rein

Hamburg - Influencer auf dem Holzweg: Simon Desue (29), Sami Slimani (30) und Kim Lianne (25) sind anscheinend auf falsche Spendensammler reingefallen. 

Simon Desue (29) hat für eine dubiose Spendenaktion geworben.
Simon Desue (29) hat für eine dubiose Spendenaktion geworben.  © Georg Wendt/dpa

Die drei Influencer haben in den vergangenen Monaten ihre Fans aufgerufen, Geld für "Team Trees" zu spenden, um eine Million Bäume in Deutschland zu pflanzen. Für einen Euro gebe es einen Baum.  

"Wir tun was Gutes für Deutschland", bewarb Simon Desue die Aktion. "Du kannst atmen wegen Bäumen, das darfste nicht unterschätzen." 

Das Funk-Format "offen un' ehrlich" hat nun aufgedeckt, dass die Kampagne offenbar Fake ist. 

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Bereits die Spendenseite machte stutzig. Dort stolperten die Funk-Journalisten über Rechtschreibfehler und aus dem Internet gestohlene Bilder. 

Außerdem wurde unter anderem dafür geworben, dass mit den Spenden der Regenwald in Deutschland gerettet werde. 

Das große Problem: Es wächst kein Regenwald in Deutschland. 

Das sagt Simon Desues Management zur falschen Spendenaktion

Eigentlich wollten die Influencer mit den Spenden etwas Gutes für den Wald tun. (Symbolbild)
Eigentlich wollten die Influencer mit den Spenden etwas Gutes für den Wald tun. (Symbolbild)  © Guido Kirchner/dpa

E-Mails mit Fragen wurden nicht beantwortet, die Mutterorganisation in den USA kannte ihren vermeintlichen europäischen Ableger nicht, auch die Adresse der Spendensammler am Frankfurter Flughafen entpuppte sich als falsch. 

Dort gibt es kein Büro von "Team Trees". Es seien aber mehrfach Briefe eingetroffen, die wegen des unbekannten Empfängers zurückgeschickt wurden.

Mit den Ungereimtheiten konfrontiert antwortete das Management von Simon Desue, "dass wir bei dieser Kampagne auch hinters Licht geführt wurden". 

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Auch die anderen beiden Influencer reagierten ähnlich, Sami Slimani nahm den Hinweis auf die Spendenaktion von seinem Instagram-Profil. 

Das Ziel von einer Million Euro wurde - glücklicherweise - klar verfehlt. Etwa 10.000 Euro kamen über die Crowdfunding-Plattform GoFundMe zusammen. 

Ob das Geld bereits an den Betrüger ausgezahlt wurde, wollte der Betreiber "offen un' ehrlich" nicht beantworten. Bäume wurden damit jedoch nicht gepflanzt. Die Crowdfunding-Seite ist inzwischen vom Netz genommen worden.

Das Geld soll zurückgezahlt werden. Aber wohl nur, wenn sich die betroffenen Spender bei GoFundMe melden. Fraglich bleibt, wieso die Influencer die Anfrage zur Kooperation vorab nicht besser geprüft haben.

Immer wieder Wirbel um Simon Desue

Zumindest Joshua Weißleder, der sich hinter dem Künstlernamen Simon Desue verbirgt, machte in den vergangenen Monaten immer wieder Werbung für unseriöse Angebote. 

In seinen Instagram-Stories präsentierte der 29-Jährige kürzlich einen Shop für Fake-AirPods. Ein gestohlenes Foto, unerlaubt verwendete Markenlogos und weitere Indizien ließen an der Glaubwürdigkeit der Seite stark zweifeln. Knapp zwei Wochen nach einer unbeantworteten TAG24-Anfrage verschwanden die Mängel wortlos

Zuvor gab es wegen der "Instagram University" und der "10k Masterclass" Kritik an Weißleder. Bei den beiden Angeboten handelte es sich um Video-Kurs-Programme. Gegenüber TAG24 zeigten sich mehrere Käufer enttäuscht und sprachen von Abzocke. 

Inzwischen soll die Zugangsseite der "10k Masterclass" ohne Ankündigung offline gegangen sein. 

Titelfoto: Montage: Guido Kirchner/dpa, Georg Wendt/dpa

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