Nora Tschirner schießt gegen Lindemann: "Gekränkter, mutloser, mächtiger Mann"

Berlin - Seit dem gestrigen Dienstag ist es amtlich: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Till Lindemann (60) eingestellt – aus Mangel an Beweisen. Damit ist naturgemäß nicht jeder einverstanden und Nora Tschirner (42) hat ihrem Unmut über diese Entscheidung öffentlich Luft gemacht.

Till Lindemann (60) muss sich nicht wegen mutmaßlich begangenen Sexualstraftaten vor Gericht verantworten.
Till Lindemann (60) muss sich nicht wegen mutmaßlich begangenen Sexualstraftaten vor Gericht verantworten.  © Tobias SCHWARZ / AFP

"Willkommen an einem wunderbaren weiteren Tag im Patriarchat", leitete sie ihre Stellungnahme bei Instagram vielsagend ein und holte zum Rundumschlag gegen das bestehende System aus.

Die Schauspielerin konnte es absolut nicht nachvollziehen, dass in dem Fall "nicht genug Beweise" vorlagen. Schließlich hatten gleich mehrere Frauen, teilweise anonym, Anschuldigungen gegen den Rammstein-Sänger erhoben und ihre Angaben eidesstattlich versichert.

Aber "die Stimmen unzähliger Frauen aus verschiedenen Ländern gegen die eines einzigen gekränkten, mutlosen, mächtigen Mannes, eingekuschelt in seinen Hechel-Club von rückgratlosen Opportunisten sind einen Dreck wert", beklagte die Berlinerin in ihrer Story und schoss scharf gegen den 60-Jährigen.

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Dieser Fall sei erneut eine Botschaft an unzählige Betroffene überall auf der Welt, "dass es sich nicht lohnt [...] für Anstand und Gerechtigkeit und ein liebevolles, ausgeglichenes, für ALLE faires System zu kämpfen", kritisierte die 42-Jährige.

Nora Tschirner unterstützt Shelby Lynn: "Das hier ist nicht im Ansatz vorbei"

Nora Tschirner (42) sieht die Einstellung des Verfahrens gegen den Rammstein-Sänger als Schande an und stellt sich weiterhin hinter die mutmaßlichen Opfer.
Nora Tschirner (42) sieht die Einstellung des Verfahrens gegen den Rammstein-Sänger als Schande an und stellt sich weiterhin hinter die mutmaßlichen Opfer.  © Fabian Sommer/dpa

Tschirner hatte sich von Beginn an hinter die mutmaßlichen Opfer gestellt und den Umgang mit den jungen Frauen bemängelt, die unter psychischen Druck gesetzt würden.

In diesem Zusammenhang nahm sie sich auch Sophia Thomalla (33) zur Brust, die ihren Ex-Freund weiterhin vehement verteidigt und Shelby Lynn (24) der Lüge bezichtigte.

Die Irin hatte Ende Mai mit einem Social-Media-Beitrag nach einem Rammstein-Konzert in Vilnius den Stein ins Rollen gebracht, nachdem sie nach einer Aftershowparty mit massiven blauen Flecken und Erinnerungslücken aufgewacht war.

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Die 24-Jährige hatte sich am Dienstag nach der Einstellung des Verfahrens ebenfalls zu Wort gemeldet und weitere Enthüllungen angedroht. "Es ist noch nicht vorbei", kündigte sie an.

Auch Tschirner sieht in dem Fall das Ende noch nicht gekommen und bezog sich dabei wohl auch allgemein auf die MeToo-Debatte. "Ob ihr euch dagegen wehrt oder nicht. Es gibt ein paar neue Botschaften, die sich schon längst verbreiten auf Wegen und in Netzwerken, zu denen ihr nie Zugang finden werdet", stieß sie ins gleiche Horn wie Lynn. "Und wir sind viele. Viel zu viele. Das hier ist nicht im Ansatz vorbei."

Titelfoto: Tobias SCHWARZ / AFP, Fabian Sommer/dpa (Bildmontage)

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