Trotz eingestellten Verfahren: Demo gegen Till-Lindemann-Auftritt in Hamburg geplant

Hamburg - Am 23. November ist es so weit: Rammstein Frontmann Till Lindemann (62) gibt ein Konzert mit seiner Band in der Hamburger Barclays Arena. Doch neben Vorfreude der Fans scheint der Auftritt in Hamburg auch für ordentlich Gegenwind zu sorgen.

Eine Aktivistengruppe ruft zu einer Demonstration gegen den Auftritt von Till Lindemann (62) in Hamburg auf.  © Jan Woitas/dpa

Unter dem Motto "Keine Show für (mutmaßliche) Täter!" ruft eine Aktivistengruppe bei Instagram zu einer Demonstration gegen den Auftritt von Lindemann auf – und macht klar: Die eingestellten Ermittlungsverfahren gegen den Sänger spielen für sie keine Rolle.

Die Organisatoren, die auf Instagram unter "keineshowfuertaeter_hamburg" auftreten, werfen Veranstaltern vor, Lindemann trotz Berichten von Betroffenen über sexuelle Gewalt weiter zu unterstützen.

Zwar haben die Behörden alle Ermittlungen gegen den Sänger eingestellt, doch die Aktivisten bleiben bei ihrer Kritik: "Die Verfahren mögen eingestellt worden sein, aber die Berichte der Betroffenen verschwinden nicht einfach", heißt es in dem Instagram-Beitrag der Aktivisten.

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Weiter kritisieren sie: Lindemann werde "unterstützt, als wäre alles normal". Auch von "strukturellem Täterschutz" ist die Rede.

Ihre Forderungen sind laut und unmissverständlich: "Glaubt den Betroffenen! Gegen die Normalisierung von sexualisierter Gewalt! Gegen jeden Täterschutz! Lindemann runter von der Bühne!"

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Till-Lindemann-Demo soll nicht weit von der Konzertlocation stattfinden

Auch in Leipzig protestierten Demonstranten unter dem Motto "Tätern keine Bühne" anlässlich des Auftritts des Sängers vor der Quarterback Arena im Oktober.  © Jan Woitas/dpa

In ihrer Ankündigung geben sich die Aktivisten klar und deutlich: "Wenn die Veranstalter schweigen, reden wir. Wenn die Politik wegschaut, stehen wir auf. Wenn Täterschutz normalisiert wird, organisieren wir Widerstand."

Erst Ende Oktober überschattete ein Protest um Till Lindemann den Leipziger Opernball. Dabei wurde die Veranstaltung von Hunderten Demonstrierenden gestört.

Die Demo in Hamburg soll am 23. November um 17.30 Uhr an der S-Bahn-Station Stellingen starten – nicht weit von der Konzertlocation entfernt. Die Gruppe ruft Unterstützer zusätzlich dazu auf, Freunde mitzubringen und laut zu werden.

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