TikToker spottet: 70.000 Frauen mit Dreadlocks im Seebett gefangen - ihr habt's verdient!

Nevada (USA) - Das Festival Burning Man ist untergegangen. 70.000 Menschen sind in einem ausgetrockneten See in der Wüste Nevadas (USA) gefangen, der nach heftigen Regenfällen nicht mehr ausgetrocknet ist. Aber wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Die Festival-Besucher müssen sich mit einer Menge Schlamm herumschlagen.
Die Festival-Besucher müssen sich mit einer Menge Schlamm herumschlagen.  © Screenshot/X/DrMindsworth

"70.000 weiße Frauen mit Dreadlocks sind derzeit in einem ausgetrockneten Seebett wegen Überschwemmungen gefangen", witzelt Pearlmania500 in seinem TikTok und resümiert: verdient!

"Denn wer zum Teufel denkt, dass Burning Man eigentlich über Selbstversorgung und Überlebensfähigkeit geht? Schau mich an", sagt Pearlmania500, "sieh mich an, wie ich das Burning Man in meinem verf***** Zuhause überlebe."

Der Witz an der Sache: Demonstranten hatten vor dem Festival die einzige Straße rein und raus aus der Wüste blockiert.

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Der Grund ihres Protests? Der Klimawandel - und um auf die gigantische Menge an CO2 hinzuweisen, "die von einer Gruppe verf***** Tech-Bros in die Atmosphäre gepumpt wird, die in die Mitte einer verdammten Nevada-Wüste fahren, um ihre verdammten Wohnmobile aufzustellen, sodass sie trinken und miteinander schlafen können. Das könnt ihr auch zu Hause machen", so Pearlmania500.

Jetzt sind es Auswirkungen des Klimawandels, die das Festival unter Wasser setzten.

Zufahrtsstraßen gesperrt, Wasser und Benzin müssen gespart werden

Mitten in der Wüste wurde für das Festival eine provisorische Stadt errichtet. Es gibt bei normaler Trockenheit sogar einen kleinen Flughafen.
Mitten in der Wüste wurde für das Festival eine provisorische Stadt errichtet. Es gibt bei normaler Trockenheit sogar einen kleinen Flughafen.  © Maxar Technologies/AP/dpa

Noch absurder ist der eigentliche Anlass des Festivals. Alles fing 1986 in San Francisco an, als Larry Harvey (1948-2018) mit seinen Freunden eine Holzfigur am Strand baute und sie dann anzündete.

Dies wurde jedes Jahr mit immer mehr Teilnehmern wiederholt, bis es die Stadt 1990 verbot.

Also zogen sie in die Wüste und bauten jedes Jahr eine noch größere Statue aus Unmengen an Holz und zündeten sie an.

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Die pure Ressourcenverschwendung in einer lebensfeindlichen Umgebung.

Die gigantische Statur des Burning Man Festivals von 2022, die am Ende abgebrannt wurde.
Die gigantische Statur des Burning Man Festivals von 2022, die am Ende abgebrannt wurde.  © Andy Barron/The Reno Gazette-Journal/AP/dpa

Burning Man: Offiziell geht das Festival noch bis Montag

Aber dem nicht genug. Nachdem der Sheriff die Blockade der Klima-Protestler sehr gewaltsam aufgelöst hatte, was von vielen gefeiert wurde, kam laut "DailyMail" heraus, dass der Polizei gegenüber behauptet wurde, die Demonstranten seien bewaffnet gewesen. Das war aber falsch und wohl der Grund, weshalb ein Sheriff so brutal vorging, was nun von der Polizei auch intern untersucht wird.

Laut der "Los Angeles Times" haben die Feierlichkeiten auf dem Festival aber trotz des Schlamms wieder Fahrt aufgenommen, auch wenn die Lage angespannt ist. Die Holzfigur wurde vorerst nicht abgebrannt, die Teilnehmer wurden gebeten, Lebensmittel, Wasser und Treibstoff zu sparen und es wird empfohlen, auf trockene Bedingungen zu warten, ehe man das Festival verlässt.

Die Zufahrtsstraßen zum Event sind zurzeit ohnehin geschlossen. Vorübergehend stand sogar das Gerücht im Raum, dass die Nationalgarde eingreifen wird, aber dies ist bisher nicht bestätigt. Offiziell geht das Festival noch bis Montag.

Trotzdem ist doch irritierend, dass Menschen in eine lebensfeindliche Umgebung ziehen und dann von lebensfeindlichen Bedingungen überrascht sind.

Titelfoto: Bildmontage: Maxar Technologies/AP/dpa, Screenshot/X/DrMindsworth

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