Jörn seit 18 Jahren arbeitslos: "Mein längster Job ging sechs Monate"

Hamburg - Jörn (43) hält 502 Euro in die Kamera. Das ist der Betrag, den er als Bürgergeld jeden Monat bekommt. Damit soll jetzt Schluss sein. Er möchte wieder arbeiten. Das erste Problem tut sich schon auf dem Arbeitsweg auf.

Jörn (43) lebt von 502 Euro Bürgergeld.
Jörn (43) lebt von 502 Euro Bürgergeld.  © RTLZWEI

Im Stadtteil Harburg, in dem innerhalb eines Jahres satte 17.000 Straftaten gezählt wurden, lebt der 43-Jährige in einer WG. Er hat keinen Schulabschluss und keine Ausbildung, ist seit 18 Jahren arbeitslos.

"Mein längster Job ging sechs Monate", sagt er in der RTLZWEI-Sozialdoku "Armes Deutschland".

Am nächsten Morgen nun steht eine Tätigkeit bei einer Zeitarbeitsfirma an. Jörn hat Muffensausen: "Meine Angst ist, dass ich morgens wieder verschlafe und den Job wieder verliere." Scheint dann nicht das erste Mal zu sein ...

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Er steht zwar rechtzeitig auf, müsse aber schwarzfahren, da er kein Geld mehr habe. "Schlechtes Gewissen hab ich nicht, mach ich ja öfters", erzählt der mittellose Hamburger. Das RTLZWEI-Team kauft ihm allerdings ohne sein Wissen ein Ticket.

Mit seiner geplanten Straftat verfällt er in alte Muster.

Armes Deutschland: "Von mir nur eine Backpfeife, mein Kollege hat den Rest gemacht"

Der Arbeitslose saß schon für mehr als zwei Jahre lang im Gefängnis.
Der Arbeitslose saß schon für mehr als zwei Jahre lang im Gefängnis.  © RTLZWEI

Früher hat er Ladendiebstähle begangen, Fahrräder und ein Auto geklaut.

Aber auch Körperverletzung war dabei. "Mit Freunden im Alkoholsuff Leute aufgesucht, Stress provoziert und dann hat's geballert."

Das Opfer habe in einer Kneipe gesessen, "hat gemütlich sein Bier getrunken und wollte nach Hause. Dann kam er raus und hat erst mal eine gekriegt - von mir nur eine Backpfeife, mein Kollege hat den Rest gemacht, ins Gesicht gehauen und in die Rippen getreten, dass er für mehrere Tage ins Krankenhaus musste."

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Für seine früheren Taten saß er bereits zwei Jahre und vier Monate lang im Gefängnis.

Jörn, dessen Vater schwerster Alkoholiker und aggressiv gewesen sei, blickt zurück: "Mein Leben wäre vielleicht anders verlaufen, wenn ich mir andere Freunde ausgesucht hätte und nicht auf der schiefen Bahn gelandet wäre."

Die neue Folge "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern?" läuft am Dienstag (6. Mai), ab 20.15 Uhr, auf RTLZWEI. Vorab gibt's die Sendung bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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