Coca-Cola, Burger King, Ford & Co.: Wieso werben US-Firmen jetzt mit "Made in Germany"?

Leipzig - "Made in Germany" steht für viele Verbraucher für Qualität, Innovation und Vertrauen. Immer mehr US-Firmen wie beispielsweise Coca-Cola werben jetzt aber mit dem Slogan. Was steckt dahinter? MDR "Umschau" hat es analysiert.

In einer aktuellen Werbekampagne stellt Coca-Cola Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Deutschland vor und zeigt sie bei der Arbeit.
In einer aktuellen Werbekampagne stellt Coca-Cola Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Deutschland vor und zeigt sie bei der Arbeit.  © Coca Cola Europacific Partners Deutschland

In einer neuen Werbekampagne stellt der Getränkeriese Cola-Cola besonders heraus, dass das Unternehmen in Deutschland produziert.

Die Reporter des MDR können bestätigen, dass das stimmt. Coca-Cola produziert tatsächlich die meisten Getränke für den deutschen Markt in Deutschland, zum Beispiel in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. Und das schon seit vielen Jahren.

Steffen Türk, Pressesprecher von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland, erklärte, dass in einer Umfrage herauskam, dass nur 13 Prozent der Deutschen wissen, dass Coca-Cola hier im Land produziert. Das wolle man ändern.

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Aber wieso?

Laut Prof. Arnd Zschiesche, Markensoziologe an der Fachhochschule Westküste liegt das auch an Donald Trump (79). "Jahrzehntelang hat man auf der Welt davon profitiert, ein US-Unternehmen zu sein, nun hat sich der Wind komplett gedreht", erklärte er.

Firmen haben Angst vor dem Kipppunkt

"Made in Germany" steht für viele Konsumenten seit Jahrzehnten für Qualität und Vertrauen.
"Made in Germany" steht für viele Konsumenten seit Jahrzehnten für Qualität und Vertrauen.  © Kay Nietfeld/dpa

Umfragen zeigen, dass sich das Bild der USA seit der Amtseinführung von Donald Trump bei vielen Deutschen gewandelt hat. Das zeigt auch eine nicht repräsentative MDR-Straßenumfrage in der Fußgängerzone in Leipzig.

"Die Angst der Konzerne ist die vor dem Tipping Point, also dass das gesellschaftliche Klima sich so wandelt, dass ich keine Levi's Jeans oder keinen Burger mehr anfassen will, weil der aus den USA kommt", so Zschiesche.

Coca-Cola ist nicht das einzige Unternehmen, das deswegen bereits jetzt auf seine deutsche Verbindung setzt. Auch US-Firmen wie Ford, Burger King oder McDonald's werben entweder mit "Made in Germany", betonen ihre langjährige Geschichte in Deutschland oder unterstreichen regionale Zutaten.

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Anderen Firmen wie beispielsweise Milka oder WC-Ente gelingt es schon seit Jahren, als deutsches oder schweizerisches Unternehmen wahrgenommen zu werden, auch wenn die Unternehmen schon länger in US-Hand sind.

Sollte das gesellschaftliche Klima und die Meinung gegenüber Trump und den USA weiter kippen, könnte das auch in Deutschland zu Boykotten von US-amerikanischen Marken führen. Wer als deutsch angesehen wird, liegt dann eventuell im Vorteil.

Die ganze Folge MDR "Umschau" vom 21. Oktober mit weiteren spannenden Themen findet Ihr zum Streamen in der ARD Mediathek.

Titelfoto: Bildmontage: Coca Cola Europacific Partners Deutschland; Kay Nietfeld/dpa

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