Doku über "Titan"-Tragödie enthüllt erschütternde Details: "Was war das für ein Knall?"

USA - Die Tragödie um das Tauchboot "Titan" erschütterte im Juni 2023 die Welt. Nur 90 Minuten nach dem Abtauchen zum Wrack der Titanic kam es zur Katastrophe. Jetzt bringt eine Dokumentation neue, schockierende Details ans Licht.

Wendy Rush, die Frau des verstorbenen Oceangate-Chefs Stockton Rush (†61), hörte den lauten Knall, als das U-Boot implodierte.  © Screenshot/Instagram/OceanGate

Das U-Boot implodierte damals in rund 3300 Metern Tiefe, wodurch alle fünf Insassen ums Leben kamen.

An Bord befanden sich Oceangate-Chef Stockton Rush, der britische Abenteurer Hamish Harding, der französische Taucher Paul-Henri Nargeolet sowie der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Sie alle hatten viel Geld bezahlt, um das legendäre Wrack der Titanic in 3800 Metern Tiefe aus nächster Nähe zu sehen.

Die BBC-Dokumentation "Implosion: The Titanic Sub Disaster" zeigt exklusives Filmmaterial, das Wendy Rush, die Ehefrau von Stockton Rush, an Bord des Begleitschiffs zeigt. Sie sitzt am Computer, als plötzlich ein lauter Knall zu hören ist. Sichtlich irritiert fragt sie: "Was war das für ein Knall?"

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Kurz darauf kam die Meldung, dass zwei Ballastgewichte abgeworfen worden seien, was auf einen planmäßigen Ablauf des Tauchgangs hindeutete. Doch in Wahrheit war die Titan zu diesem Zeitpunkt längst unter dem enormen Wasserdruck zusammengebrochen.

Die Trümmerteile wurden später verstreut auf dem Meeresboden entdeckt. Dabei konnten auch persönliche Gegenstände und Kleidungsstücke der Opfer geborgen werden.

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Schon vor dem Unglück warnten Experten und ehemalige Mitarbeiter vor der Konstruktion der Titan

Das U-Boot "Titan" war am 18. Juni in den Tiefen des Nordatlantiks implodiert.  © Oceangate Expeditions/PA Media/dpa

Die Dokumentation zeigt außerdem, dass der aus Kohlefaser gefertigte Rumpf des Tauchboots bereits ein Jahr vor dem Unglück erste Risse aufwies.

Experten und sogar ehemalige Mitarbeiter hatten frühzeitig vor der Konstruktion der Titan gewarnt, doch ihre Bedenken wurden offenbar ignoriert.

Oceangate hat nach der Tragödie alle Aktivitäten dauerhaft eingestellt. In einem offiziellen Statement heißt es: "Wir sprechen den Familien der am 18. Juni 2023 Verstorbenen und allen Betroffenen dieses tragischen Unfalls erneut unser tiefstes Beileid aus."

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Besonders bewegend sind die Worte von Christine Dawood, die bei dem Unglück ihren Ehemann Shahzada und ihren Sohn Suleman verlor. Im Interview mit der BBC sagt sie: "Ich glaube nicht, dass jemand, der einen solchen Verlust und ein solches Trauma erlebt, jemals wieder derselbe sein kann."

Die US-Küstenwache will noch in diesem Jahr ihren Abschlussbericht veröffentlichen. Ziel der Ermittlungen ist es, die genauen Ursachen der Katastrophe zu klären und dafür zu sorgen, dass sich so eine Tragödie nie wiederholt.

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