Ziel der "Freien Sachsen": Protest gegen den Staat - aber was noch?
Chemnitz/Leipzig - "Exactly" - die Webserie vom MDR geht wöchentlich neue Themen an. In der Folge vom morgigen Montag werden die "Freien Sachsen" unter die journalistische Lupe genommen.
Wer sind die "Freien Sachsen", was wollen sie erreichen? "Exactly" beleuchtet die "Aktivitäten der Kleinpartei seit ihrer Gründung vor einem Jahr", so der MDR.
In der Doku wird die konsequente Vernetzung von Akteuren aus rechtsextremen Strukturen gezeigt.
Als Kleinpartei hatten die "Freien Sachsen" innerhalb weniger Monate für die Anti-Corona-Proteste mobilisiert. Ihrem Telegram-Kanal folgen mehr als 140.000 Bürger.
Im Februar behaupteten die "Freien", mehr als 100.000 Menschen mobilisiert zu haben, was die Polizei dementierte - und die Teilnehmerzahl mit 48.000 angab.
Lokale Gruppen und Initiativen sammeln sich unter dem Dach der Partei, mit dem Hauptanliegen: "Protest gegen den Staat", so der Sender.
Ziel der "Freien Sachsen": Protest gegen den Staat
Die Doku will zeigen, was diese Partei ausmacht und wie sie so erfolgreich mobilisieren konnte. Ins Bild werden dabei auch die Vernetzung von rechtsextremen Strukturen und Kadern gesetzt.
Vorsitzender der "Freien Sachsen" ist Martin Kohlmann (44), der Gründer von "Pro Chemnitz".
Bereits vor einem Jahr kam es zur Fusion am rechten Rand: Die Ratsfraktion von Pro Chemnitz schloss sich mit der neuen Partei "Freie Sachsen" zusammen. So will der rechtsextremistische Stadtrat Martin Kohlmann (43), Chef beider Gruppen, vermutlich bei der Landtagswahl 2023 antreten. Der Landes-Verfassungsschutz (LfV) nannte diesen Zusammenschluss "besorgniserregend".
Als Rechtsanwalt habe er auch finanziell etwas von Protesten. Er vertritt zahlreiche "Spaziergänger" in Bußgeldverfahren. Seine rechte Hand, Michael Brück (32), war in Dortmund lange Jahre als militanter Rechtsextremist bekannt.
Auch sehr aktiv: Stefan Hartung (33), NPD Kreisrat aus dem Erzgebirge. Ihn stellt die Kleinpartei im Erzgebirge zur Landratswahl am 12. Juni auf.
Auch hinsichtlich des Ukraine-Krieges fällt die Haltung der Partei auf. Sie spricht sich offiziell gegen den Krieg aus, gleichzeitig befürwortet sie die Anerkennung der Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk - "auch als Vorbild für eine sächsische Autonomie".
TV-Tipp: Die neue "Exactly"-Folge ist ab 23. Mai (10 Uhr) in der ARD Mediathek und ab 17 Uhr auf YouTube zu sehen. Mit der Kleinpartei "Freie Sachsen" beschäftigt sich auch "Exakt – Die Story" am 25. Mai (20.45 Uhr) im MDR-Fernsehen.
Titelfoto: MDR/Nina Böckmann