TV-Hammer: Fliegt die Sportschau etwa aus dem Fernsehprogramm?

Berlin - Das wäre ein absoluter Hammer! Viele verzichten darauf, für die Bundesliga unzählige Bezahlstreams zu abonnieren, schauen dafür lieber Samstagabends die Sportschau. Doch ausgerechnet dem Kult-Programm um 18.30 Uhr droht nun das Aus!

Ruht das Mikrofon auf dem Sendeplatz 18.30 Uhr bei der Sportschau in der ARD ab der Saison 2025/26?
Ruht das Mikrofon auf dem Sendeplatz 18.30 Uhr bei der Sportschau in der ARD ab der Saison 2025/26?  © IMAGO / Thomas Frey

Wie kann das sein? Ganz einfach: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL), unter deren Dach die Bundesliga und die 2. Bundesliga vereint sind, braucht Geld!

Nachdem die Vereine den Einstieg eines Investors abgeschmettert haben, will die DFL Erlöse auf anderen Ebenen erzielen. Die Ligen, vor allem natürlich das Premiumprodukt Bundesliga, sollen besser vermarktet werden.

Am Ende profitieren auch die Klubs davon, weil sie mehr TV-Gelder kassieren. Großes übergeordnetes Ziel ist es, mit den Top-Ligen England, Frankreich und Italien besser mithalten zu können.

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Zur Saison 2025/26 werden die TV-Rechte neu verkauft. Laut Informationen der Bild soll dabei vor allem das Top-Spiel der Bundesliga am Samstagabend attraktiver und damit im Verkauf für die Pay-TV-Sparte teurer werden.

Problem: Bislang startet die Begegnung Samstag, 18.30 Uhr, live auf Sky. Zur gleichen Zeit beginnt aber die Sportschau mit der Zusammenfassung der Samstagnachmittag-Spiele.

Wechselt das Top-Spiel der Bundesliga auf Samstag, 18.30 Uhr?

Esther Sedlaczek (37) und Bastian Schweinsteiger (38) im Einsatz für die ARD-Sportschau
Esther Sedlaczek (37) und Bastian Schweinsteiger (38) im Einsatz für die ARD-Sportschau  © IMAGO / Moritz Müller

Beide nehmen sich also gegenseitig die Zuschauer weg. Wobei die Sportschau in den vergangenen beiden Jahren bereits einen Einbruch der Zuschauerzahlen hinnehmen musste.

Eine Möglichkeit wäre, das Top-Spiel auf 20.30 Uhr zu verlegen, doch dieser Sendeplatz bei Sky und Sport1 ist aktuell durch die Samstagabend-Partie der 2. Bundesliga belegt.

Will die Bundesliga diesen Sende-Spot, müsste die 2. Liga auf 18.30 Uhr ausweichen.

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Ein anderer Plan der DFL besagt offenbar, die Spitzen-Begegnung in der Bundesliga weiterhin 18.30 Uhr starten zu lassen. Dafür müsste die Sportschau aber nach hinten verlegt werden, etwa auf 19.15 Uhr. Generell können auch andere TV-Anstalten für diese Sendezeit im Free-TV bieten. Wer am meisten zahlt, gewinnt.

Problem für die privaten Sender: Ab 20.15 Uhr startet das Programm der Primetime, bis dahin ist nur eine Stunde Zeit für die Zusammenfassung der Spiele, wenig für Werbung.

So wäre eine Möglichkeit, die Sportschau-Zeit in eine kostenfreie Internet-Sendung zu geben. Dabei müsste das Gebot der Pay-TV-Anbieter wie Sky oder DAZN aber enorm hoch sein, damit die DFL auf das Geld der Sportschau verzichtet.

Bundesliga: Ab der Saison 2026/26 keine Englischen Wochen mehr, TV-Rechte für einen Anbieter möglich

Im Übrigen sollen ab 2025/26 die Englischen Wochen abgeschafft werden und ein einziger TV-Sender soll wieder das Recht erhalten, alle Spiele kaufen zu dürfen.

Somit würde endlich der "Zerstückelungs-Wahnsinn" der Bundesliga enden. In der abgelaufenen Saison teilten sich Sky und DAZN die Rechte, davor war sogar Amazon Prime noch mit dabei.

Wer einige internationale Spiele schauen wollte, benötigte dann noch ein Abo für RTL Plus, die Relegation lief neben Sky auch im Free-TV bei Sat.1. Da sieht irgendwann keiner mehr durch.

Titelfoto: IMAGO / Moritz Müller

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