Als Jugendlicher griff Kazhi schon zur Nadel: "Kurz vor meinem 15. Geburtstag habe ich angefangen"
Frankfurt am Main - Die RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" porträtiert das Leben drogenabhängiger Menschen in mehreren deutschen Großstädten. Natürlich spielt dabei auch das Frankfurter Bahnhofsviertel eine prominente Rolle. Eine jener verlorenen Seelen der Mainmetropole ist Kazhi (32), der bereits seit seinem 14. Lebensjahr konsumiert.

"Kurz vor meinem 15. Geburtstag habe ich angefangen zu konsumieren", berichtet Kazhi zu Beginn der aktuellen Folge "Hartes Deutschland".
Er habe direkt mit intravenösen Drogen angefangen, weil er wissen wollte, wie es sich anfühlt.
Damals sei er ein "ganz dummer, naiver kleiner Junge" gewesen, der nicht mal eine Ahnung hatte, dass es Heroin ist, was er da zu sich nimmt.
Keiner habe es im Endeffekt gewusst, was Heroin ist beziehungsweise wie es wirkt, führt er weiter aus und zündet sich dann eine Crack-Pfeife an.
Irgendwann habe es ihm gedämmert, dass er ab sofort abhängig von einer Substanz sei, die seinen kompletten Tagesablauf bestimmen wird.
Kazhi wuchs unter anderem in einem Kinderheim für schwer erziehbare Jugendliche auf. Zuvor war er im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie aus Westjordanland nach Deutschland gekommen.
Es sollte eigentlich ein Neuanfang in eine bessere Zeit werden. Doch zu neunt mit seinen sechs Geschwistern und seinen Eltern mussten alle gemeinsam in einer Eineinhalb-Zimmer-Wohnung Platz finden. Seine Eltern lebten von Sozialhilfe, da sie nicht arbeiten durften und alles lief nicht so wie erhofft. Die komplette Überforderung führte letztlich dazu, dass Kazhi im Heim landete.
Kazhis traumatische Erlebnisse in seiner Jugend brachten ihn zu den Drogen

Später erklärt er, dass dort die Sucht seinen Lauf genommen habe. In ihrer Gruppe aus sieben bis acht Jugendlichen seien sie durch einen größeren Bruder eines Kumpels mit Heroin in Kontakt gekommen und hätten es schließlich probiert.
Im Heim hätte keiner gemerkt, dass die Jungs Heroin konsumieren, gleichwohl er dieser Darstellung nicht wirklich Glauben schenken möchte.
Kein Halt mehr durch die Familien und kaum Zukunftsperspektive: Kazhi fällt tief und muss sogar mehrmals ins Gefängnis - die Sucht hat ihn voll im Griff.
Kurz darauf wird Kazhi erneut beim Konsum gefilmt. Dieses Mal muss er sich eine Spritze mit Heroin setzen, um die Sucht zu befriedigen. Doch dabei kommt es zu Problemen. Der 32-Jährige trifft seine Vene nicht und sticht mehrfach daneben oder zu tief in seinen Arm. Durch solche Fehlinjektion gelangen Bakterien ins Gewebe die bösen Abszesse auslösen und lebensgefährlich werden können.
Wie es mit Kazhi weitergeht, seht Ihr ab sofort immer montags ab 20.15 Uhr in den neuen Folgen von "Hartes Deutschland" auf RTLZWEI oder eine Woche vorab bei RTL+ im Stream.
Titelfoto: RTLZWEI