Dreifach-Papa setzt sich unter Tränen einen Halsvenen-Schuss, später gibt es ein Happy End

Frankfurt am Main - Drogen, Leid und Elend! Diese Seite Frankfurts zeigt sich vor allem im berühmt-berüchtigten Bahnhofsviertel, in dem auch Aaron (31) und Karin (56) sich die meiste Zeit aufhalten. Im Rahmen der RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" begleitet ein TV-Team unter anderem die beiden und bekommt einen Einblick in deren traumatische Lebensgeschichte.

Aaron (31) stürzte im Frankfurter Bahnhofsviertel ab. Mittlerweile ist er allerdings seit mehreren Monaten clean und schöpft neue Lebenshoffnung.
Aaron (31) stürzte im Frankfurter Bahnhofsviertel ab. Mittlerweile ist er allerdings seit mehreren Monaten clean und schöpft neue Lebenshoffnung.  © RTLZWEI

Aaron (31) will einfach nur noch nach Hause, wo seine Mutter im Allgäu bereits auf ihn wartet.

In der Bahnhofshalle angekommen überkommt ihn allerdings wieder die Sucht. Er schafft es diesmal nicht, in den Zug einzusteigen und aus dem Frankfurter Drogensumpf zu entfliehen.

Drei Kinder im Alter von zwölf, neun und acht Jahren hat Aaron. Aber einzig zu seinem zwölfjährigen Sohn, der bei Aarons Mutter aufwächst, darf der 31-Jährige derzeit Kontakt haben. "Der Junge bedeutet mir alles und ich hoffe, dass er irgendwann mal versteht, warum es so gekommen ist, wie es gekommen ist", sagt Aaron.

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Doch bis dato siegt weiterhin die Sucht und der dreifache Vater setzt sich unter Tränen den nächsten Schuss Heroin in die Halsvene.

Mittlerweile bietet Aaron auch einen sogenannten Service an. Dabei spritzt er andere Abhängige und erhält dafür eine Gegenleistung in Form von einem Anteil der injizierten Droge. Hierbei besteht allerdings jedes Mal akute Lebensgefahr, sofern er die Vene verfehlt oder die Nadel zu tief einsticht - es zeigt einmal mehr, wie nah im Bahnhofsviertel Leben und Tod beieinanderliegen.

Nun will Aaron eine Entgiftung durchziehen und seine Therapie, die bereits genehmigt ist, endlich absolvieren. Von einem Bekannten bekommt er kurz darauf ein Busticket gekauft, mit dem er erneut die Heimreise antreten könnte. Und dieses Mal schafft Aaron den Absprung tatsächlich.

Als das RTLZWEI-Team ihn fünf Monate später trifft, erklärt er, dass er seit vier Monaten seine Therapie durchzieht und abstinent lebt. Vor allem der familiäre Rückhalt habe ihm geholfen, sein Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken.

"Hartes Deutschland": Karin sprang dem Tod gerade noch von der Schippe, jetzt geht es ihr wieder schlecht

Karin (56) landete nach ihrem lebensgefährlichen Krankenhausaufenthalt wieder im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Karin (56) landete nach ihrem lebensgefährlichen Krankenhausaufenthalt wieder im Frankfurter Bahnhofsviertel.  © RTLZWEI

Bei Karin (56) läuft es hingegen überhaupt nicht gut. Die Mutter von drei Kindern, die seit etwa 20 Jahren in der Frankfurter Szene unterwegs ist, fiel im Sommer aufgrund einer Blutvergiftung ins Koma, doch wie durch ein Wunder überlebte Karin.

"Das war im Juli schon ein Nahtoderlebnis", erklärt die Heroin- und Crackabhängige.

Karin hat so schlimme Abszesse, wie sie sie noch nie in ihrer 40-jährigen Drogenkarriere hatte. Sie kämpft sich durch, beschwert sich aber immer wieder über einen heftigen Juckreiz, den sie auf mögliche Streckmittel in den Drogen zurückführt.

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"Ich muss mich mal wieder fangen. So wie ich jetzt beieinander bin, bin ich in fünf Jahren nicht mehr da", weiß sie selbst. Nur ein Methadonprogramm könnte Karin noch helfen, wieder einigermaßen in die Spur zu kommen.

Neue "Hartes Deutschland"-Folgen seht Ihr immer donnerstags ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI oder auf Abruf bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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