Todes-Drama um Junkie Jacky: "Sie lag frierend auf dem Boden"
Hamburg - Der schier ausweglose Sumpf aus Obdachlosigkeit und Sucht hat sein nächstes Opfer gefunden. Jacky ist im Alter von 39 Jahren auf der Hamburger Straße gestorben - nach jahrzehntelangem Drogenkonsum. Ihren Wunsch nach einem geregelten Leben nimmt sie leider mit ins Grab.
Bereits vor einem Jahr, kurz vor Weihnachten 2024, verlor Jacky den Kampf. In einem ihrer letzten Interviews in der RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" sagte sie: "Ich hätte nie gedacht, dass ich so lange lebe."
Sylvia Senger vom "Zwischenstopp Straße, Obdachlosenhilfe Hamburg e.V." berichtet von Jackys Tod kurz vor Weihnachten 2024: "vermutlich an multiplem Organversagen".
Die Helferin eines anderen Vereins habe sie gefunden. "Sie lag frierend auf dem Boden, ist noch ins Krankenhaus gekommen." Dort konnte ihr nicht mehr geholfen werden.
Besonders tragisch: Ihrer Mutter, die immer stolz auf sie gewesen sei, habe sie nicht antun wollen, vor ihr die Erde zu verlassen. Nur war in all den Jahren der Suchtdruck doch stärker als die Aussicht auf ein geregeltes Leben ohne illegale Substanzen.
Jacky wirkte trotz ihrer Ausweglosigkeit oft klar in ihren Gedanken, wenn sie über ihre körperliche Situation sprach. Sie wusste, was es braucht, von den Drogen wegzukommen. Geschafft hat sie es seit ihrem 13. Lebensjahr nicht. Damals begann ihre Drogenkarriere.
Hartes Deutschland: Von 67 Prostituierten-Freundinnen "sind noch vier übrig"
2002 habe es 67 Frauen auf dem Steindamm-Strich gegeben, die täglich Drogen konsumiert haben, erzählt Jacky. "Von denen sind noch vier übrig. Selbst wenn ich die Letzte auf der Liste wäre, hätte ich nichts gewonnen. Da hätte ich alles verloren, weil meine ganzen Freunde tot wären."
Im März 2024 sagte sie, dass nur Kinder oder die Liebe Junkies aus der Sucht holen können. Daher wollte sie einen Partner finden.
"Der muss nix können, der muss nicht helle im Kopp sein, der muss mir nur dahin folgen, wo ich hingehe. Er muss nur mitten in der Nacht wild tanzend und singend durch die Straßen laufen. Der muss keinen Plan haben, was als Nächstes kommt - den hab ich. Und wenn ich das hab, schaffe ich es hier raus", so die Hamburgerin.
Sie fand ihn nicht. Dabei war die Obdachlose schon einmal acht Jahre clean, arbeitete als Tierpflegerin. 2018 aber folgte der Rückfall, von dem sie sich nicht mehr erholte.
Sendetipp: Die neue Folge "Hartes Deutschland" mit obdachlosen und suchtkranken Menschen aus Hamburg und Kiel seht Ihr Montag (8. Dezember) ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI. Jetzt schon gibt es sie bei RTL+ im Stream.
Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI

