"Hört nicht an der Kreißsaaltür auf": Joko & Klaas nutzen 15 Minuten Sendezeit für Hilferuf der Hebammen

Unterföhring - Bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" konnten sich Joko Winterscheidt (46) und Klaas Heufer-Umlauf (42) die 15 Minuten Sendezeit sichern - und setzen diese wieder für eine wichtige Botschaft ein.

Joko Winterscheidt (46) und Klaas Heufer-Umlauf (42) nutzen ihre 15 Minuten für ein wichtiges Thema.
Joko Winterscheidt (46) und Klaas Heufer-Umlauf (42) nutzen ihre 15 Minuten für ein wichtiges Thema.  © Joyn/Nadine Rupp/ProSieben/obs

Pünktlich um 20.15 Uhr beginnen Joko und Klaas mit einem zunächst heiteren Vorspann, doch die Stimmung kippt schnell ins Ernste. Auf dem Bildschirm erscheint: Waldkrankenhaus Spandau.

Nachfolgend werden den Zuschauern unter sanfter Musik bewegende Videoaufnahmen von verschiedenen Frauen gezeigt - Frauen, die gerade eine Geburt vor sich haben. Immer an der Seite der werdenden Mütter: Die Hebamme.

Mehrere Geburtshelferinnen sprechen über ihren Beruf, den so viele Frauen in Deutschland ausüben: „Hebammen sind wichtig, weil sie die Frauen originär betreuen“ und "Hebammen sind die Personen, die Abweichungen im Geburtsverlauf erkennen und eingreifen müssen."

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Die Hebamme leitet die Mutter durch den kompletten Prozess, ist auch bei Notsituationen sofort zur Stelle. Gerade für Frauen mit Fehlgeburten ist das Wissen, diese schwere Zeit nicht alleine durchstehen zu müssen, unbezahlbar. "Das hat mich gerettet, psychisch", so eine Dame im 15-Minuten-Clip von Joko & Klaas.

"Das hört nicht an der Kreissaaltür auf". Doch das könnte sich bald ändern, denn der neue Hebammenhilfevertrag greift ab dem 1. November und bringt zahlreiche Nachteile mit sich. Die Konsequenz? Viele Hebammen kündigen.

Hebammen sind bei der Geburt eine wichtige Bezugsperson der werdenden Mutter. (Symbolfoto)
Hebammen sind bei der Geburt eine wichtige Bezugsperson der werdenden Mutter. (Symbolfoto)  © Annette Riedl/dpa

Hebammen hängen ihren Job an den Nagel: "Für mich ist Schluss"

"Hebammen fürchten um ihre Existenz", heißt es auf ProSieben. Der Hebammenhilfevertrag des GKV-Spitzenverbandes legt bundesweit die Bezahlung und Arbeitsbedingungen für freiberufliche Hebammen fest. Statt wie bisher pro Geburt abzurechnen, gilt nun erstmals ein minutengenaues Vergütungssystem. Beleghebammen, die in Kliniken Geburten betreuen, erhalten dabei jedoch nur 80 Prozent des vorgesehenen Stundensatzes.

Auch für eine Hebamme aus Joko & Klaas' Video ist der Vertrag das Ende: "Meine Konsequenz ist, dass für mich ab 31. Dezember Schluss ist im Kreißsaal. Das fühlt sich schrecklich an."

Um den Geburtshelferinnen weiterhin eine verlässliche und faire Vergütung zu sichern und gleichzeitig Widerstand gegen den neuen Vertrag zu leisten, weisen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Ende des Videos auf eine Petition auf "openpetition.de" hin – versehen mit dem Hashtag #nichtohnehebamme. Bereits um 20.45 Uhr war die Seite aufgrund des enormen Ansturms zeitweise nicht mehr erreichbar.

Denn die Frauen sind sich einig: "Ich will mir eine Welt ohne Hebammen nicht vorstellen."

Titelfoto: Joyn/Nadine Rupp/ProSieben/obs

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