Klatsche für Sat.1! Schauspielerin erstreitet sich mehr Lohn vor Gericht

München - Weil eine Comedy-Sendung auch mehr als zehn Jahre nach dem Ende noch erfolgreich bei Sat.1 im Programm läuft, kämpft die beteiligte Schauspielerin Nina Vorbrodt (49) nun für mehr Lohn.

Nina Vorbrodt (49) erzielte einen ersten Erfolg vor dem Münchner Landgericht.
Nina Vorbrodt (49) erzielte einen ersten Erfolg vor dem Münchner Landgericht.  © SAT.1/Guido Engels

Von 2003 bis 2010 produzierte der TV-Sender insgesamt 91 Episoden der Comedy-Sendung "Sechserpack", in der Nina Vorbrodt eine der sechs Hauptrollen spielte. Weil die Einschaltquoten sanken, setzte Sat.1 das Format ab. Doch Sendeschluss war trotzdem nicht.

Auch mehr als zehn Jahre nach dem Ende gibt's "Sechserpack" zu sehen. Im vergangenen Jahr flimmerte "Sechserpack" laut DWDL satte 192 Mal über die Mattscheibe! Und auch 2021 scheint noch nicht Schluss zu sein: Mindestens 18 Folgen wurden im Januar ausgestrahlt, weitere Wiederholungen wurden bereits angekündigt.

Es erscheint also allzu verständlich, dass Vorbrodt nicht daran glaubt, dass das Format unerfolgreich war beziehungsweise ist und fordert mehr Lohn vom Sender, der das jedoch ablehnt.

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Die Besonderheit bei Schauspielern nämlich: Sollte eine TV-Produktion erfolgreicher sein, als zuerst angenommen, können sie eine Nachvergütung fordern.

Sat.1 fürchtet Lohn-Nachzahlungen in sechsstelliger Höhe

v.l.n.r.: Die "Sechserpack"-Akteure Nina Vorbrodt, Shirin Soraya, Mirco Reseg, Thomas M. Held, Hanno Friedrich und Emily Wood.
v.l.n.r.: Die "Sechserpack"-Akteure Nina Vorbrodt, Shirin Soraya, Mirco Reseg, Thomas M. Held, Hanno Friedrich und Emily Wood.  © SAT.1/Guido Engels

DWDL berichtet unter Berufung auf einen Bild-Artikel weiter, dass Sat.1 der Darstellerin damals mehr als 620.000 Euro bezahlt habe. Sollte der Sender jedoch ein Vielfaches dessen erwirtschaftet haben, stünde in der Tat eine Nachhonorierung aus.

Die Verantwortlichen des Senders scheinen das Unheil anrollen zu sehen: Sie boten der Schauspielerin einen außergerichtlichen Vergleich an. 22.500 Euro wollten die Sat.1-Chefs Vorbrodt zahlen, doch die 49-Jährige schlug das Angebot aus.

Vor dem Landgericht München I legte die Schauspielerin konkrete Zahlen zu Ausstrahlungen (insgesamt fast 9000!) und deren Einschaltquoten vor. Dabei handele es sich laut DWDL um "klare Anhaltspunkte dafür, dass die Comedyserie im Vergleich zu anderen Comedyformaten überdurchschnittlich erfolgreich verwertet wurde".

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Das Gericht folgte ihrer Argumentation und forderte Sat.1 nun auf, offenzulegen, wie viel Geld man mit der Sendung verdient hat, auch mit der Werbung zwischen den Sketchen.

Sollten diese Zahlen nicht überraschend gering ausfallen, dürfte der Sender erneut zur Kasse gebeten werden. Spätestens dann dürften auch die fünf ehemaligen Kollegen von Nina Vorbrodt folgen und die Lohn-Nachzahlung einfordern.

Titelfoto: SAT.1/Guido Engels

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