Deutsche Filmemacherin gab sich aus kuriosem Grund als reiche Frau aus
Hamburg - Sie gehört zu den erfolgreichsten Filmemacherinnen Deutschlands: Am Freitagabend war Regisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin Doris Dörrie (69, "Männer") in der "NDR Talk Show" zu Gast.

Im Gespräch mit Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt (68) verriet die gebürtige Hannoveranerin unter anderem, dass sie sich vor vielen Jahren mal in Los Angeles (USA) als reiche Frau ausgegeben habe, um Häuser zu besichtigen.
"Los Angeles war so ein langweiliger Ort damals, da war nichts. Und ich wusste an den Wochenenden nicht, was ich machen sollte. Dann bin ich zu den offenen Hausbesichtigungen gefahren, in die sehr reichen Viertel. Ich habe dann so getan, als wollte ich ein Haus kaufen", erzählte die 69-Jährige.
Sie habe sich sogar eine Biografie für sich überlegt, dass sie gerade mit Familie und Kindern nach LA gezogen sei und habe sich auch nach Schulen und Kindergärten erkundigt. "Das war alles Schmarrn", schmunzelte die Filmemacherin.
Es sei für sie aber sehr unterhaltsam gewesen zu sehen, wie die ganz Reichen so wohnten. "Ich habe festgestellt, dass die wenigsten so wohnen, dass es mir gefallen hätte (...). Das war alles durchdesignt und alles vom Feinsten und Teuersten. Aber es war wahnsinnig öde."
Regisseurin Doris Dörrie gab sich lange mit dem "Ikea-Starterset" zufrieden

Das Thema Wohnen beschäftigt Dörrie aber noch immer. Erst vor Kurzem veröffentlichte sie ein neues Buch mit diesem Titel. In dem Werk geht sie der Frage nach, inwiefern unsere Elternwohnungen und -häuser eigentlich unsere Art des Wohnens prägen.
Sie selbst habe sich lange Zeit mit dem "Ikea-Starterset" zufriedengegeben, offenbarte die Regisseurin lachend. Auch durch ihren Beruf sei das Thema Einrichtung aber immer wichtiger für sie geworden.
"Ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht, Filmwohnungen gezielt zuzumüllen und Chaos zu schaffen", witzelte die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Autorin.
Sie sei allerdings der Meinung, dass der Inhalt des Kühlschranks viel mehr über einen Menschen aussage als dessen Einrichtung. "Vielleicht, weil ich so verfressen bin", so Dörrie abschließend.
Titelfoto: NDR/Uwe Ernst