Ulf Kirsten über Dixie Dörners Tod: "Habe im Bett gelegen, als ich es erfahren habe!"

Leipzig - Zweieinhalb Wochen nach dem Tod von DDR-Fußball-Legende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (†70) hat sich Ulf Kirsten (56) an die Zeit mit dem "Beckenbauer des Ostens" zurückerinnert. Im "Riverboat" ging es aber auch um amüsante Themen, unter anderem um einen Koffer voller Geld.

Dezember 2018: Die Dynamo-Legenden Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (†70, l.) und Ulf Kirsten (56) im Rudolf-Harbig-Stadion.
Dezember 2018: Die Dynamo-Legenden Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (†70, l.) und Ulf Kirsten (56) im Rudolf-Harbig-Stadion.  © Lutz Hentschel

"Morgens um 8" habe Kirsten die Nachricht eines eng mit Dörner befreundeten Bekannten erhalten, dass Dixie gestorben sei - "ich habe sogar noch im Bett gelegen", sagte der 56-Jährige in der jüngsten "Riverboat"-Sendung. "Das war ein Schock - nicht nur für mich, auch für ganz Dresden und darüber hinaus."

100 DDR-Länderspiele, 225 in der DDR-Oberliga und fast 20 Jahre bei Dynamo Dresden: Dörner war ein Idol, zu dem junge Spieler wie Ulf Kirsten aufgeschaut haben. "Wir haben sie ganz höflich gegrüßt, wenn sie gekommen sind und fast schon einen Knicks gemacht", so der Bundesliga-Rekordtorschütze von Bayer 04 Leverkusen (181 Tore in 350 Partien).

Zu seiner aktiven Zeit sei Verteidiger Dörner ein "genialer Kicker" gewesen, "er hat den Ball gestreichelt, konnte uns junge Spieler in Szene setzen und auf dem Platz führen wie kein anderer".

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War Franz Beckenbauer (76) die "Lichtgestalt" in der BRD, sei Dörner es in der DDR gewesen.

Riverboat: Ulf Kirsten und ein Koffer voller Geld

Ulfs Sohn Benjamin (34) stand sieben Jahre lang bei Dynamo Dresden unter Vertrag, beendete seine Karriere verletzungsbedingt im Sommer 2020 beim 1. FC Lokomotive Leipzig.
Ulfs Sohn Benjamin (34) stand sieben Jahre lang bei Dynamo Dresden unter Vertrag, beendete seine Karriere verletzungsbedingt im Sommer 2020 beim 1. FC Lokomotive Leipzig.  © Lutz Hentschel

Riverboat-Moderator Jörg Kachelmann (63) schwenkte danach auf ein anderes Thema um.

Er wollte wissen: Stimmt es, dass Reiner Calmund (73) mit 3,5 Millionen Mark in der Tasche in den Osten gefahren kam, um Kirsten von Dynamo wegzulocken?

Die SGD habe das Geld, zunächst 2,2 Millionen Mark, in Leverkusen abgeholt, berichtet der 56-Jährige. Und lacht: "Der Fahrer musste dringend auf Toilette und die hatten Angst, auf einen Parkplatz zu fahren." Damit niemand an den Koffer kommt, entschied man sich "schnurstracks bis nach Dresden" durchzufahren.

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Im Sommer 1990 ging der Wechsel über die Bühne, bis zu seinem Karriereende 2003 kickte er durchgehend für die Werkself und lebt bis heute in Leverkusen.

2004 übernahm er Bayers zweite Mannschaft, hörte 2011 als Trainer auf. "Das hat mir dann nicht mehr so viel gegeben. Dann habe ich ein Jahr Pause gemacht, zwischenzeitlich in einer Eventagentur gearbeitet, das hat mir auch nicht so gefallen."

Heute kümmert er sich u.a. um die mit seinem Sohn Benjamin (34) geführten Kirsten-Stiftung, deren neueste Idee derzeit der Verkauf des eigenen Gins "Der Schwatte" ist, mit dem z.B. ein Bolzplatz gebaut werden soll.

Benjamin Kirsten hofft, dass Dynamo Dresden "irgendwann wieder in der 1. Liga landet"

Benny, selbst sieben Jahre und 126 Profi-Spiele im Dynamo-Tor und seit einem halben Jahr Torwarttrainer, äußerte sich im Talk auch noch zu Dresdens Zielen für die nächsten Jahre.

"Ich hoffe, dass man lange in der 2. Liga verbleiben kann, um Grundlagen zu schaffen und sich dieser Slogan 'Wir haben einen Traum' erfüllt und man irgendwann wieder in der 1. Liga landet."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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