Frontal21: Was wusste das "Robert Koch Institut" bereits seit 2012?

Mainz - Auch bei Frontal21 war das Coronavirus Thema. Demnach warnte das "Robert Koch Institut" schon vor sieben Jahren vor einer weltweiten Corona-Pandemie. Als das Virus Anfang 2020 ausbricht, ist davon keine Rede mehr.

Das investigative ZDF-Magazin Frontal 21 wird von Ilka Brecht (55) moderiert.
Das investigative ZDF-Magazin Frontal 21 wird von Ilka Brecht (55) moderiert.  © ZDF/Frontal 21

"Es ist noch gar nicht lange her, da sagten Ärzte und Wissenschaftler - auch in unserer Sendung -, Corona sei nicht schlimmer als eine schwere Grippewelle. Aber dann: die Bilder aus Italien. Konvois von Militärfahrzeugen, die Särge transportieren", beginnt Ilka Brecht (55) ihre Anmoderation für den "Frontal21"-Beitrag, der es in sich hat.

Und weiter heißt es: "Bei Tausenden gleichzeitig Erkrankten sind selbst wenige, die dringend intensivmedizinische Versorgung brauchen, viel zu viele auf einmal für die Kliniken - und das kann Menschenleben kosten."

Jetzt ist die Politik dabei, das mit drastischen Maßnahmen zu verhindern.

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Eine Pandemie allerdings war bereits 2012 Thema!

Das ist schon Jahre her und hätte eine Lehre sein können. "Hätte!" - "Frontal 21" berichtete Dienstagabend über "jene Pandemie-Vorsorgepläne, die leider nur Papier blieben".

Pandemie-Szenario schon 2012 dem Bundestag bekannt

Dieses Szenario lag dem Bundestag bereits 2012 vor.
Dieses Szenario lag dem Bundestag bereits 2012 vor.  © ZDF/Frontal21

Im Protokoll des Deutschen Bundestages war damals unter anderem nachzulesen, wie Viren-Experten des Robert Koch Instituts ein Szenario beschrieben, "das an die jetzige Corona-Zeit erinnert".

In jener "Risikoanalyse" heißt es, "der neue Erreger sei ein 'Coronavirus (novel Coronavirus), er werde 'seit Sommer 2012 bei sechs Patienten nachgewiesen, von denen zwei verstorben sind'." Das Coronavirus komme aus Asien mit "weltweite[r] Verbreitung".

Auch die Versorgungsnot wurde bereits 2013 erwähnt: Da "die Industrie die Nachfrage nicht mehr vollständig bedienen kann, entstehen Engpässe". Sowohl bei medizinischem Gerät wie bei der normalen "Versorgung".

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Und das sind nur zwei Punkte, die hier erwähnt sein sollen.

Auf "Frontal21"-Nachfrage bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU): "Warum hat man das sieben Jahre alte Katastrophenszenario offenbar außer Acht gelassen?", antwortete das Ministerium schriftlich:

"Die Bundesregierung hat frühzeitig gemeinsam mit allen Akteuren des Gesundheitswesens Maßnahmen ergriffen (…), um für ausreichende Schutzausrüstung zu sorgen."

>> Hier das gesamte Paper zum vollen Beitrag. Zur Frontal21-Sendung vom Dienstag in der ZDF-Mediathek geht es >> hier.

"Hinterher ist man immer schlauer", moderiert Ilka Brecht den Beitrag ab. "Gewiss eine Binse. Aber diese Pandemie ist nun schon die dritte Coronaviren-Warnung für die globalisierte Welt: 2003 war es SARS, 2012 dann MERS, jetzt Sars-CoV-2."

+++ Alle Infos im >> TAG24-Coronavirus-Liveticker +++

Titelfoto: ZDF/Frontal 21

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