Vater tötet Tochter (†8): Obduktion bringt grausame Details zu Familien-Drama ans Licht
Bollschweil - Nach dem Familiendrama in Bollschweil, südlich von Freiburg, bei dem ein Vater seine Tochter umgebracht haben soll, liegt das vorläufige Obduktionsergebnis der Rechtsmedizin vor.

Wie Staatsanwaltschaft Freiburg,
das Polizeipräsidium Freiburg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilten, dürfte sowohl stumpfe Gewalteinwirkung als auch die Einwirkung mit einem Messer zum Tod der Achtjährigen geführt haben.
Wegen der Fülle der Verletzungen, die das Kind davongetragen habe, sei letztendlich nicht mehr festzustellen gewesen, woran das Mädchen letztlich gestorben ist.
Dagegen könne ausgeschlossen werden, dass das Kind durch einen Schuss aus einer Polizei-Dienstwaffe getroffen wurde.
Der Vater des Mädchens (58) soll am 11. Oktober gegen den Willen seiner Ex-Frau in deren Haus eingedrungen sein, die Frau und den gemeinsamen Sohn ausgesperrt, die acht Jahre alte Tochter in seine Gewalt gebracht und massiv auf das Kind eingewirkt haben. Ein Augenzeuge schilderte, wie der 58-Jährige "auf seine Tochter erst mit einem Messer einstach, sie dann mit beiden Händen würgte".
Um den Akt der Gewalt zu beenden, feuerte einer der eingesetzten Polizisten zwei Schüsse auf den 58-Jährigen ab. Inzwischen sei laut den Ermittlern bestätigt, dass einer der Schüsse den Mann traf und ihn verletzte. Seine Tochter sei bei seiner anschließenden Festnahme bereits tot gewesen.
Ermittler halten sich bedeckt, wo der Tatverdächtige derzeit untergebracht ist

Anhaltspunkte, dass bereits vor der schlimmen Tat häusliche Gewalt zwischen dem Verdächtigen und seiner ehemaligen Partnerin oder den gemeinsamen Kindern zur Anzeige gebracht wurde, gäbe es nicht.
Ebenso wenig läge ein gerichtliches Annäherungsverbot gegen den 58-Jährigen vor. Der Mann habe seit Jahren getrennt von der Mutter des Mädchens in einem benachbarten Landkreis gelebt.
Gegenwärtig laufen weitere Ermittlungen am Tatort sowie im Umfeld des 58-Jährigen. Zu den genauen Hintergründen und zum Tatmotiv wurden keine genaueren Angaben gemacht.
Nachdem der Verdächtige angeschossen wurde, musste er zur Behandlung in eine Klinik gebracht werden. Wo der Mann, gegen den bereits Untersuchungshaft angeordnet wurde, derzeit untergebracht ist, wollten die Ermittler keine Auskünfte geben.
Ermittlungen werden gegenwärtig wegen des dringenden Verdachts des
Totschlags geführt. Ob gar Mordmerkmale vorliegen, werde geprüft.
Erstmeldung am 17. Oktober, um 15.41 Uhr. Update um 15.57 Uhr.
Titelfoto: Montage: Silas Stein/dpa, --/dpa