Lokführer-Streik: So hart trifft es die Chemnitzer

Chemnitz - Der große Lokführer-Streik trifft auch Chemnitz knallhart! Ab dem heutigen Mittwochabend wird der Zugverkehr im Hauptbahnhof massiv eingeschränkt. Die Verkehrsunternehmen reagieren mit Unverständnis auf die Forderungen der Gewerkschaft.

City-Bahn-Chef Friedbert Straube kritisiert die Forderungen der Lokführergewerkschaft GDL.
City-Bahn-Chef Friedbert Straube kritisiert die Forderungen der Lokführergewerkschaft GDL.  © Kristin Schmidt

Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte einen 20-stündigen Streik an. Dieser beginnt am heutigen Mittwoch 22 Uhr, endet am morgigen Donnerstag um 18 Uhr.

Bedeutet: Ab Mittwochabend wird es im Chemnitzer Hauptbahnhof ruhig! Betroffen sind alle Bahnunternehmen, die ab Chemnitz fahren.

So auch die City-Bahn. „Es tut mir leid, dass die Fahrgäste jetzt für völlig aus dem Rahmen gefallene Tarifforderungen der GDL herhalten müssen", sagt City-Bahn-Chef Friedbert Straube. Bis Donnerstagabend, 18 Uhr, wird der Verkehr als allen C-Linien und Regionalbahn-Verbindungen eingestellt. Straube: "Wir werden auf unserer Homepage informieren, wann und wo die ersten Züge wieder fahren."

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Das große Streit-Thema: Die GDL fordert eine 35-Stunden-Woche, gleichzeitig über 25 Prozent mehr Lohn. "Das kann sich die Branche personell gar nicht leisten", sagt City-Bahn-Chef Straube.

"Und selbst wenn: Würden wir damit anfangen, zögen wir Fachkräfte aus anderen Branchen an, die selbst unter Fachkräftemangel leiden: Rettungssanitäter, Alten- und Krankenpfleger zum Beispiel."

Straube weiter: "Diese Krise zu befeuern, kann nicht Zweck von Tarifverhandlungen und Aufgabe von kommunalen Unternehmen sein."

Der GDL-Streik wird bundesweit Auswirkungen haben.
Der GDL-Streik wird bundesweit Auswirkungen haben.  © Bodo Marks/dpa
Gibt sich selbstbewusst und siegessicher: GDL-Chef Claus Weselsky (64) fordert mehr Geld und weniger Arbeit für Lokführer.
Gibt sich selbstbewusst und siegessicher: GDL-Chef Claus Weselsky (64) fordert mehr Geld und weniger Arbeit für Lokführer.  © Fabian Sommer/dpa

Auch Mitteldeutsche Regiobahn hält GDL-Forderungen für überzogen

Auch die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) findet die Forderungen der GDL überzogen.
Auch die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) findet die Forderungen der GDL überzogen.  © Maik Börner

Auch die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) ist vom Streik betroffen. Das Unternehmen spricht ebenfalls von überzogenen Forderungen.

"Die geforderte Absenkung der Arbeitszeit würde mutmaßlich den täglichen Betrieb gefährden, weil unter anderem mehr Personal eingestellt werden müsste", heißt es.

Die MRB arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Einrichtung eines Busnotverkehrs für alle Linien.

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Übrigens: Auch die Erzgebirgsbahn und die Intercity-Verbindung Chemnitz - Berlin - Rostock sind vom Streik betroffen. Demzufolge sollten Fahrgäste nach Möglichkeit ihre Reise verschieben.

Auch am Donnerstagabend könne der Verkehr nicht direkt wieder fließen. Der Bahn-Betrieb werde schrittweise aufgenommen, heißt es.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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