Schon wieder! Missbrauchsvorwürfe erschüttern Dresdner Parkeisenbahn
Dresden - Voller Leidenschaft arbeiten Kinder bei der Dresdner Parkeisenbahn als Schaffner oder Weichensteller. Jedes Jahr lernen rund 40 Viert- und Fünftklässler auf diese Weise, wie die Dampf- und Elektroloks funktionieren, üben Durchsagen, verkaufen Tickets und sorgen für Ordnung beim Ein- und Aussteigen. Jetzt erschüttert ein neuer Missbrauchsskandal die historische Parkeisenbahn.

Angestellte Parkeisenbahner sollen Ende Mai das interne Beschwerdesystem genutzt haben, um einen ihrer Kollegen anzuzeigen: "Sie berichteten von grenzüberschreitenden Handlungen eines ehrenamtlich tätigen, volljährigen Assistenten", so die Schlösserland-Sprecherin.
Dabei sollen die minderjährigen Opfer sowohl verbal als auch körperlich verletzt worden sein.
2016 kam ans Licht, dass ein Junge jahrelang von einem damals 38-jährigen Erwachsenen in den Modellbahn-Räumen und bei Vereinsausflügen missbraucht worden ist. Im Zuge der Ermittlungen verübte der Beschuldigte Suizid.
Die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten GmbH (SBG) erfand kurz danach ein Konzept zum Schutz von Kindern gegen sexuelle Gewalt. Aber: Nur ein Jahr später (2017) forderte ein erwachsener Parkeisenbahner von einer 16-jährigen Parkeisenbahnerin Nacktfotos.
Jetzt also der dritte Fall ...


Beschuldigter bei Parkeisenbahn suspendiert, Kripo ermittelt

Der damals für seine späte Kommunikation in die Kritik geratene Chef der SBG reagierte diesmal zeitnah: "Bei allen Maßnahmen und Schritten zur Aufklärung des Falls ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen bei der Parkeisenbahn unser wichtigstes Ziel", so Christian Striefler (61).
Der Beschuldigte wurde umgehend vom Dienst suspendiert, die Eltern informiert, Anzeige bei der Polizei erstattet.
"Wir stehen am Anfang. Die Kriminalpolizei führt die Ermittlungen", so Polizeisprecher Marko Laske (49).
Titelfoto: privat