Nach neuer Verkehrsführung auf der Albertbrücke: So reagieren Radfahrer und Fraktionen

Dresden - Nachdem Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) Anfang der Woche die Verkehrsführung an der Albertbrücke geändert hatte, klagen Fraktionen über eine Verschlechterung des Verkehrsflusses. TAG24 machte sich ein eigenes Bild.

Im morgendlichen Berufsverkehr am Freitag kamen Bahnen und Autos ohne größeres Stocken über die Albertbrücke, was an den Vortagen nicht immer der Fall war.
Im morgendlichen Berufsverkehr am Freitag kamen Bahnen und Autos ohne größeres Stocken über die Albertbrücke, was an den Vortagen nicht immer der Fall war.  © Holm Helis

"Glacisstraße dicht, Albertbrücke blockiert, Stau ohne Ende, vor allem in den Hauptverkehrszeiten", kritisiert die CDU-Fraktion.

Veit Böhm (59) fordert OB Dirk Hilbert (53, FDP) auf, die verkehrspolitischen Alleingänge von Bürgermeister Kühn zu beenden sowie den Stadtrat bei so gravierenden Entscheidungen künftig einzubinden.

"Team Zastrow"-Fraktions-Chef Holger Zastrow (56) sieht Radfahrer durch die Neuregelung jetzt sogar gefährdeter als vorher.

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Und tatsächlich: Die nun separaten Grünphasen am Sachsenplatz - erst Autofahrer, danach Radler - werden von einigen Radfahrern gar nicht wahrgenommen.

Heißt: Fahren die Autos los, starten auch regelmäßig Radfahrer, deren eigene Ampel noch auf Rot steht. So erhöht sich die Gefahr von Abbiege-Unfällen sogar noch.

Trotz Ampel-Chaos scheint der Stau kein Thema mehr zu sein

Autos haben Grün, Radler Rot: An die neue Ampelschaltung am Sachsenplatz müssen sich viele Radler erst noch gewöhnen.
Autos haben Grün, Radler Rot: An die neue Ampelschaltung am Sachsenplatz müssen sich viele Radler erst noch gewöhnen.  © Holm Helis

"Ist sehr ungewohnt. Vielleicht sollten wir Radler zuerst Grün bekommen", sagt Kerstin Martin (61). Sie beobachte das Ampel-Experiment jetzt den dritten Morgen, sagt eine weitere Radlerin.

"Die getrennten Grünphasen sind gut gemeint. Aber viele fahren bei Rot, schauen nur auf die Autoampel." Jenny Zavrtak (40) wartet, bis sie Grün hat: "Ich finde es jetzt besser, bin hier selbst schon in gefährliche Situationen geraten."

Stauchaos von Autos und Bahnen auf der Albertbrücke und nahen Straßen blieb zumindest gestern früh aus. Zu den Stoßzeiten hatte es an den Vortagen Rückstau auf der Glacisstraße gegeben, auch Bahnen in Richtung Neustadt waren teils nur stockend vorangekommen.

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"Für ein Ergebnis ist es noch zu früh", so DVB-Sprecher Falk Lösch (59). Man stimme sich aktuell weiter mit dem Rathaus zu den Ampelschaltungen ab.

Laut Rathaus erfolgten in Abstimmung mit Polizei verstärkte Kontrollen am Sachsenplatz, um Radfahrende gezielt auf die neue Signalisierung hinzuweisen.

Titelfoto: Holm Helis

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