Prozess nach Armbrust-Attacke: Vogtländer schweigt zu den Vorwürfen

Zwickau/Plauen - Seit dem heutigen Freitagvormittag muss sich ein 46-jähriger Deutscher vor dem Landgericht Zwickau wegen Mordes verantworten. Ihm wird vorgeworfen, vor zehn Monaten seine Noch-Ehefrau brutal ermordet zu haben.

Am ersten Prozesstag schwieg der Angeklagte.
Am ersten Prozesstag schwieg der Angeklagte.  © Ralph Kunz

Laut Anklage hatte sich die Frau von ihm getrennt und einen neuen Partner an ihrer Seite gehabt. Ihre Beziehung sei zuvor von BDSM geprägt gewesen (ein Sammelbegriff sexueller Präferenzen für Dominanz, Unterwerfung und Sadomasochismus).

Dabei habe der 46-Jährige seine damalige Frau als sein Eigentum angesehen und wollte die Trennung nicht akzeptieren, erläutert die Anklage. "Sie sollte für das Abnehmen ihres Halsreifs als Symbol ihrer Stellung als Sklavin und Dienerin und ihrem Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, bestraft werden."

Dazu kam es den Ermittlungen zufolge am 29. Juli, als das Opfer gegen 11 Uhr noch einmal die damalige gemeinsame Wohnung betrat, um die Katzen zu füttern. Der Plauener soll dort bereits auf sie gelauert haben, um sie zu töten.

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Laut den Schilderungen der Anklage habe der 46-Jährige erst mit einer Armbrust auf sein Opfer gezielt, woraufhin der Pfeil sie in den Mund traf. Anschließend soll er mit einem Messer auf sie eingestochen haben. Dieses steckte noch in ihrem Hals, als die Polizei eintraf.

In diesem Hochhaus kam es zu der grausamen Bluttat.
In diesem Hochhaus kam es zu der grausamen Bluttat.  © Ralph Kunz

Im Vorfeld der Verhandlungen bestritt der Vogtländer die Tat. Während des ersten Prozesstages äußerte er sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Für den Mordprozess sind vorerst zehn weitere Verhandlungstage bis in den August hinein geplant.

Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz (2)

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