Weitere Verhaftungen fünf Jahre nach Schüssen auf Rocker-Boss

Hamburg - Verhaftungen nach Mord-Anschlag auf Rocker-Boss: Fünf Jahre nach den Schüssen auf den Hells Angel Dariusch F. (43) hat die Polizei Hamburg zwei weitere Verdächtige ermittelt.

In diesem Auto saß Dariusch F. (43), als er am 26. August 2018 in Hamburg angeschossen wurde. (Archivbild)
In diesem Auto saß Dariusch F. (43), als er am 26. August 2018 in Hamburg angeschossen wurde. (Archivbild)  © Mücahid Güler/dpa

Die beiden Frauen sollen Beihilfe zum versuchten Mord geleistet haben, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit. Vorausgegangen waren Ermittlungen der Mordkommission, des Fachkommissariats für spezielle Rotlicht- und Rockerkriminalität und der Staatsanwaltschaft.

Bei den neuen Verdächtigen handelt es sich um eine 55-jährige Afghanin und eine 35-jährige Deutsch-Afghanin. Wie sie Beihilfe zum Mordversuch geleistet haben sollen, verriet die Polizei nicht. Es sollen die Mutter und die Schwester des verurteilten Haupttäters sein, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Die Beweise scheinen aber erdrückend zu sein: Gegen beide Frauen wurden Haftbefehle erlassen, die am Dienstagmorgen in ihren Wohnungen im Stadtteil Jenfeld vollstreckt wurden. Sie sitzen in seitdem Untersuchungshaft.

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Zur Erinnerung: Der Hells-Angel-Boss hielt am 26. August 2018 gegen kurz vor Mitternacht an der Ampel Budapester Straße/Millerntorplatz. Aus einem Auto daneben wurden fünf Schüsse abgegeben.

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Mehrere Tatbeteiligte standen bereits vor Gericht. (Archivbild)
Mehrere Tatbeteiligte standen bereits vor Gericht. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

F. wurde von mehreren Kugeln an Kopf und Oberkörper getroffen, er erlitt lebensbedrohliche Verletzungen, überlebte aber. Seit dem Anschlag ist der 43-Jährige querschnittsgelähmt.

In der Zwischenzeit gab es bereits mehrere Gerichtsprozesse und Urteile. Als Drahtzieher der Tat gilt Arasch R. (32), der dafür eine lebenslange Freiheitsstrafe erhielt. Sein Vater (76) bekam neuneinhalb Jahre Gefängnis und seine damalige Freundin Lisa S. (29) muss zwölfeinhalb Jahre hinter Gittern.

Später erhielt sie wegen Falschaussagen im Prozess neun Monaten auf Bewährung. Der bulgarische Auftragskiller (30) wurde zu sechs Jahren und neun Monaten verurteilt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die vier Urteile sind rechtskräftig.

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Eine weitere Verhandlung in dem Fall gegen einen Vermittler läuft derzeit, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage zu TAG24.

Erstmeldung: 16.24 Uhr. Aktualisiert: 16.59 Uhr.

Titelfoto: Mücahid Güler/dpa

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