Drohnen statt Feuerwerk zum Kirschblütenfest?

Hamburg - Der NABU Hamburg fordert einen Verzicht auf Feuerwerkskörper beim Hamburger Kirschblütenfest am Freitag und schlägt stattdessen eine Drohnenshow vor.

Drohnen statt Feuerwerk? Beim Wacken Open Air 2024 wurde der Versuch gewagt. (Archivfoto)
Drohnen statt Feuerwerk? Beim Wacken Open Air 2024 wurde der Versuch gewagt. (Archivfoto)  © Axel Heimken/dpa

Am Wochenende feiert Hamburg zum 57. Mal das Kirschblütenfest mit der Wahl der Kirschblütenkönigin, einem bunten Japan-Festival - und dem so spektakulären wie traditionellen Kirschblütenfeuerwerk über der Außenalster.

Einen Tag, bevor die Stadt den Himmel erleuchten lässt, wendet sich der NABU mit einem Appell an die Öffentlichkeit: Drohnenshow statt Feuerwerk.

"Das Kirschblütenfest ist ein wunderschönes kulturelles Ereignis, das die japanisch-deutsche Freundschaft feiert. Doch im 21. Jahrhundert lässt es sich auch ohne ein konventionelles Feuerwerk gut feiern", erklärte Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, in einer Pressemitteilung.

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Die Naturschützer weisen darauf hin, dass es sich gerade bei dem Fest, welches die enge Verbindung zur japanischen Kultur feiert, anbieten würde, das Feuerwerk mit einer Drohnen- und Lasershow zu ersetzen. Schließlich sei Japan ein Hochtechnologieland und die Show könne auch mit Drohnen festlich wirken.

Feuerwerk beim Kirschblütenfest: Vögel könnten Nester aufgeben

Spektakel über der Außenalster: Das Feuerwerk beginnt traditionell am Freitag um 22.30 Uhr. (Archivfoto)
Spektakel über der Außenalster: Das Feuerwerk beginnt traditionell am Freitag um 22.30 Uhr. (Archivfoto)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Der Aufruf kommt einen Tag vor dem Feuerwerk natürlich reichlich spät. Eine Gelegenheit, zu reagieren, bleibt für den japanischen Verein Nihonjinkai Hamburg e. V., der das Spektakel organisiert, nicht mehr. Zumal der NABU vorab keinen Kontakt mit den Japanern aufgenommen hat, wie Siegert im Gespräch mit TAG24 einräumt.

"Wir haben keinen Bock mehr, uns mit den Veranstaltern auseinanderzusetzen. Der Appell richtet sich an die Stadt. Wenn man sich als nachhaltige Stadt bezeichnet, darf man solche Gelegenheiten nicht verstreichen lassen, bei denen man substanziell etwas verändern könnte", so der NABU-Vorsitzende.

Das Abbrennen der Pyrotechnik kommt für die Fauna rund um die Außenalster zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da sich die Vögel in einer sensiblen Phase befinden.

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"Feuerwerke während der Brutzeit können dazu führen, dass Vögel ihre Nester aufgeben und es keine Nachkommen gibt", erklärt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim NABU Hamburg.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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