Heute vor 25 Jahren, am 20. November 2000, präsentierte Honda seinen bis dahin am weitesten entwickelten humanoiden Roboter ASIMO. Er vereinte natürliche Bewegungen, autonome Orientierung und echte Interaktion - ein Wendepunkt in der Robotik.
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Als Honda am 20. November 2000 den humanoiden Roboter ASIMO (Advanced Step in Innovative Mobility) vorstellte, galt er sofort als technisches Wunderwerk.
Der kleine, freundlich wirkende Roboter zeigte Bewegungen, die man zuvor nur aus Filmen kannte: einen flüssigen, stabilen Gang, präzise Armbewegungen und die Fähigkeit, seine Umgebung aktiv wahrzunehmen.
ASIMO war einer der ersten Roboter, der zuverlässig auf zwei Beinen (bipedal) laufen konnte - inklusive Stopps, Richtungswechseln und Treppensteigen. Diese natürliche Fortbewegung war ein technologischer Durchbruch, der der Robotik neue Möglichkeiten eröffnete.
Gleichzeitig legte Honda großen Wert auf Interaktion: ASIMO konnte Stimmen erkennen, einfache Befehle verstehen und auf Gesten reagieren.
Damit rückte die Vision eines alltagstauglichen Assistenzroboters erstmals in greifbare Nähe.
Die Technik hinter ASIMO
Herzstück seiner Fähigkeiten war eine Kombination aus Kamera- und Audiosystemen, Ultraschall- und Kraftsensoren sowie einem ausgefeilten Gleichgewichtsmanagement.
Diese Sensorik gab ASIMO ein grundlegendes räumliches Verständnis und ermöglichte ihm, selbstständig auf Veränderungen zu reagieren. Er konnte Hindernisse erkennen, Geschwindigkeiten anpassen und sich sicher in Innenräumen fortbewegen.
Zu seinen beeindruckendsten Fähigkeiten zählten stabiles zweibeiniges Gehen, das Bewältigen von Treppen, das Wechseln von Richtungen sowie - in späteren Versionen - sogar leichtes Rennen.
Neben seiner Mobilität war ASIMO auch auf Interaktion ausgelegt: Er konnte Gesten und einfache Sprachbefehle erkennen, Personen identifizieren und mit freundlichen Bewegungen wie Winken oder Nicken reagieren. Seine präzise Mechatronik ermöglichte es ihm zudem, Objekte zu greifen, zu tragen und sogar Getränkeflaschen zu servieren.
Dennoch handelte es sich nicht um einen autonomen Haushaltsroboter. ASIMOs Fähigkeiten waren auf vordefinierte Szenarien ausgelegt und funktionierten zuverlässig nur in kontrollierten Umgebungen.
Komplexe Entscheidungen oder echte Eigenständigkeit sowie Lernfähigkeit gehörten nicht zu seinem Repertoire.
Warum ASIMO bis heute eine Ikone bleibt
Honda verfolgte mit ASIMO vor allem das Ziel, grundlegende Technologien für zukünftige Assistenzsysteme zu entwickeln. Er diente primär als Technologie-Demonstrator und veranschaulichte so Fortschritte in Robotik, Sensorik und Bewegungssteuerung.
Der Roboter sollte zeigen, wie Maschinen Menschen entlasten und besonders älteren oder körperlich eingeschränkten Personen mehr Mobilität und Lebensqualität ermöglichen könnten.
Offiziell hat Honda die Entwicklung von ASIMO eingestellt. Bereits 2018 gab das Unternehmen bekannt, dass es keine weiteren Versionen des humanoiden Roboters mehr geben soll. ASIMO selbst ging 2022 in den Ruhestand.
Obwohl ASIMO nicht kommerziell vermarktet wurde, setzt Honda viele seiner Technologien weiter ein, z. B. in Exoskeletten oder Mobilitätshilfen.