Heute vor 17 Jahren: Diese illegale Aktion kostete Dresden den Titel

Heute vor 17 Jahren, am 19. November 2007, begann der Bau der Waldschlößchenbrücke in Dresden. Die Bogenbrücke ist noch immer eines der umstrittensten Bauwerke der Stadt.

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19. November 2007: Baubeginn der Waldschlößchenbrücke in Dresden

Der Bau der Waldschlößchenbrücke in Dresden sorgt noch immer für heftige Diskussionen.
Der Bau der Waldschlößchenbrücke in Dresden sorgt noch immer für heftige Diskussionen.  © Steffen Füssel

Am 19. November 2007 starten die Bauarbeiten für die Waldschlößchenbrücke in Dresden, welche Dresden-Johannstadt mit der Radeberger Vorstadt verbindet.

Obwohl der Bau schon im August 1996 beschlossen worden war, kam es zu monatelangen Diskussionen. Eines der größten Gegenargumente war, dass in dem Gebiet die Fledermausart "Kleine Hufeisennase" lebt, die vom Aussterben bedroht ist.

Zudem hatte die UNESCO das Dresdner Elbtal 2004 zum Weltkulturerbe erklärt. Zwei Jahre nach Baubeginn entzog sie Dresden den Titel, weil der Bau aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt und das Ökosystem nicht mit dem Umweltrecht der EU vereinbar sei.

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Dresden setzte den Bau trotz allem fort und stellte die Brücke im Jahr 2013 fertig. Die Gesamtkosten für die Bogenbrücke mit Blitzer liegen bei 180 Millionen Euro. Auf der Waldschlößchenbrücke darf man tagsüber maximal 50 Kilometer pro Stunde fahren.

Zum Schutz der Fledermäuse gilt auf der Waldschlößchenbrücke von April bis Oktober nachts ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde. Außerdem wurden im Gebiet der Brücke spezielle Strauchreihen zur Orientierung für die Fledermäuse gepflanzt.

Fun Fact: Der schnellste Autofahrer wurde auf der Waldschlößchenbrücke mit 118 statt erlaubten 30 Kilometern pro Stunde geblitzt. Übertroffen hat das nur die Polizei im Einsatz mit 139 bei erlaubten 50 Kilometern pro Stunde.

Aufgrund eines richterlich festgestellten ungültigen Planfeststellungsbeschlusses des Bundesverwaltungsgerichtes (Leipzig) aus dem Jahr 2016 handelt es sich bei Dresdens Waldschlößchenbrücke formal noch immer um einen Schwarzbau.

Wie lange die Rechtsunsicherheit bzgl. der Bogenbrücke noch besteht, ist offen. Das Verfahren ist aktuell noch in der Bearbeitung bei der Landesdirektion Sachsen.

Titelfoto: Steffen Füssel

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