Alles gelogen: Security-Mann hat Jobcenter-Attacke erfunden und sich selbst verletzt!

Tirschenreuth - In der Oberpfalz soll am Freitagvormittag ein Mann einen Mitarbeiter eines Jobcenters angegriffen haben. Die Polizei fahndete am Boden und in der Luft nach dem Täter. Nun ist klar: Der Vorfall war frei erfunden.

Im Gebäude der Agentur für Arbeit und des Jobcenters soll am Freitagvormittag ein Mitarbeiter von einem Unbekannten angegriffen worden sein – eine Lüge, wie kurz darauf klar wurde.
Im Gebäude der Agentur für Arbeit und des Jobcenters soll am Freitagvormittag ein Mitarbeiter von einem Unbekannten angegriffen worden sein – eine Lüge, wie kurz darauf klar wurde.  © NEWS5 / N5 DESK

Seit der Alarmierung seien mehrere Streifenwagen im Einsatz gewesen, suchten nach einem Täter, denn es nie gab. Der Bereich in der Kornbühlstraße war weiträumig abgesperrt, sogar ein Hubschrauber war auf der Suche.

Die Beamten sprachen anfangs noch von einer Körperverletzung – der Mitarbeiter soll laut bisherigen Informationen aber nur leicht verletzt worden sein.

Die Verletzungen gab es. Aber nicht durch einen Angriff.

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"Die Ermittlungen haben jetzt ergeben, dass der Sicherheitsdienst-Mitarbeiter (...) sich die Verletzung wohl selbst zugefügt hatte", so Michael Zaschka von der Kriminalpolizei in Weiden in der Oberpfalz.

Warum der 46-Jährige eine solche Attacke erfunden hat und die Polizei auf Trab hielt, ist noch nicht klar. "Da haben wir bislang nur Vermutungen. Aber sicher sagen können wir noch nichts."

Falschmeldungen im Netz sorgen für zusätzlichen Aufwand

Ein Polizeihubschrauber suchte nach einem Angreifer, den es nie gegeben hat.
Ein Polizeihubschrauber suchte nach einem Angreifer, den es nie gegeben hat.  © NEWS5 / N5 DESK

Die Polizei hatte zuvor noch eine Fahndung nach einen etwa 20-jährigen Unbekannten rausgegeben, der ein auffälliges "Tattoo am Hals und ein ungepflegtes Erscheinungsbild" hatte. Ein Klischee-Täter, den es nie gab.

Nach Bekanntwerden des Vorfalls kursierten mehrere Gerüchte. Laut Polizei wurden Meldungen verbreitet, dass möglicherweise ein Mann Amok lief oder dass eine Bombendrohung vorliegen würde. Falschmeldungen, wie jetzt klar ist.

Auch diese Geschichten sorgten für unnötigen Aufwand: Die Polizei sei permanent auch beschäftigt gewesen, "dem gegenzusteuern" und habe auch "eigene Kanäle bedient, um klarzustellen, (...) dass wir keine Gefährdung der Bevölkerung annehmen."

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Zaschka betonte, dass man sich in solchen Fällen vor allem an den Meldungen etablierter Medien, die in Kontakt mit der Polizei stehen, orientieren solle, und nicht "irgendwelchen Kommentaren oder Posts direkt Glauben schenken".

Originalmeldung: 14.55 Uhr. Letzte Aktualisierung: 17.18 Uhr.

Titelfoto: NEWS5 / N5 DESK

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